Der Abriss des 1854 gebauten Hauses unmittelbar vor dem G8-Gipfel 2007 hatte für viel Aufregung bei Einwohnern und Denkmalschützern gesorgt.
Heiligendamm. Mehr als drei Jahre nach ihrem Abriss beginnt in Heiligendamm der Wiederaufbau der „Perle“, des ersten Hauses der sogenannten Perlenkette in dem Ostseeheilbad. Am 3. Juli werde der erste Spatenstich gesetzt, teilte die Entwicklungs-Compagnie Heiligendamm (ECH) am Montag mit. Damit beginne auch die Rekonstruktion der Perlenkette von Villen am Strand von Deutschlands ältestem Seebad. „Wir sind froh, nach der Sanierung des Grand Hotels Heiligendamm jetzt mit der Vollendung des Wiederaufbaus der Weißen Stadt am Meer beginnen zu können“, sagte ECH-Chef und Geschäftsführer der Investorengruppe Fundus, Anno August Jagdfeld. Er hatte 1996 den Hauptteil der Immobilien in Heiligendamm erworben, seither seien rund 200 Millionen Euro investiert worden.
Die Perlenkette umfasste vor dem Abriss der Villa „Großfürstin Marie-Perle“ sieben Häuser. Der Abriss des 1854 gebauten Hauses unmittelbar vor dem G8-Gipfel 2007 im Grand Hotel Heiligendamm hatte für viel Aufregung bei Einwohnern und Denkmalschützern gesorgt. Auf dem freigewordenen Boden stand während des Gipfels die Tribüne, vor der sich die Regierungschefs den Fotografen zum Fototermin stellten. Alle Häuser der Perlenkette stehen seit vielen Jahren leer und sind in einem äußerst schlechten baulichen Zustand.
Die Stadtvertreter Bad Doberans hatten Mitte Dezember 2009 nach langem Streit den Weg für die Sanierung der historischen Strandvillen sowie den Bau einer Tiefgarage und Sturmflutmauer frei gemacht.
Die ECH wolle die „Perle“ nach historischem Vorbild und mit modernster Technik wieder aufbauen. Nach Fertigstellung werde das Haus seinen Bewohnern Platz in neun exklusiven Ferienwohnungen bieten, die vom Grand Hotel bewirtschaftet werden. ECH-Sprecher Christian Plöger rechnete mit einer Bauzeit für die „Perle“ von rund eineinhalb Jahren, in die gesamte Wiederherstellung der Perlenkette sollen rund 70 Millionen Euro investiert werden. Es gebe diverse Interessenten für die Ferienwohnungen.