HEILIGENDAMM. Im Ostseebad Heiligendamm hat der Abriss des ersten Hauses der sogenannten Perlenkette begonnen. Das Gebäude namens "Perle" neben dem Grandhotel sei so marode, dass eine Renovierung nicht mehr möglich sei, sagte der Sprecher der Investorengruppe Fundus, Johannes Beermann, gestern. Das Haus soll nach dem G-8-Gipfel im Juni wieder originalgetreu aufgebaut werden. Bisherigen Informationen zufolge wird an dieser Stelle zunächst aber eine Pressetribüne für das Treffen der Staats- und Regierungschefs der acht führenden Industrienationen errichtet.

Die "Perlenkette" ist ein Ensemble von sieben, heute leer stehenden Ferienhäusern entlang der Ostseeküste. An allen Häusern hat sichtbar der "Zahn der Zeit" genagt. Zwei weitere Häuser, "Möwe" und "Schwan", sind nach Beermanns Worten ebenfalls schon so vom Zerfall bedroht, dass sie abgerissen werden müssen. Dies erfolge aber erst nach dem Gipfeltreffen. Wie der G-8-Beauftragte von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), Bundesstaatssekretär Bernhard Pfaffenbach, betont hatte, wird am Aussehen des Ensembles "kein Pinselstrich" mehr geändert.

Beermann bestätigte in diesem Zusammenhang Überlegungen, für den Gipfel einen 200 Tonnen schweren Findling zwischen Kurhaus und Pressetribüne um wenige Meter zu versetzen. So könne eine spektakulärere Perspektive auf den Hotelkomplex geschaffen werden. Die Entscheidung darüber sei aber noch nicht gefallen. Entgegen anderslautenden Gerüchten bestehe aber kein Interesse, den Findling ganz zu entfernen. Dieser war 1843 gesetzt worden und stammt aus dem Elmenhorster Forst.