Die CDU-Abgeordnete Aygül Özkan in der Hamburger Bürgerschaft soll neue Sozialministerin im niedersächsischen Landtag werden.
Hannover. Der niedersächsische Ministerpräsident Christian Wulff bildet sein Kabinett in vier Ressorts um. Zur Halbzeit seiner Regierungsperiode will der CDU-Politiker mit der 38-jährigen Aygül Özkan erstmals in Deutschland eine Frau mit Migrationshintergrund zur Ministerin berufen, wie Wulff am Montag vor der Presse in Hannover ankündigte. Zudem wird 20 Jahre nach der Deutschen Einheit mit Johanna Wanka erstmals eine ostdeutsche Politikerin Ministerin in einem westdeutschen Landeskabinett.
Wulff besetzt die vier Ressorts Wissenschaft, Soziales, Kultus und Landwirtschaft wieder mit Mitgliedern seiner Partei. „Eine gute Regierung zeichnet sich dadurch aus, dass sie gut startet, dann Kurs hält und sich aus eigener Kraft erneuert“, erklärte Wulff und reagierte damit auf Kritik an der umfassenden Kabinettsumbildung. Keine einzige der Neubesetzungen erfolge, weil sich ein Regierungsmitglied etwas habe zuschulden kommen lassen, sagte der Ministerpräsident.
Kabinett wird weiblicher
Özkan wird neue Ministerin für Soziales, Frauen, Familie, Gesundheit und Integration und folgt auf Mechthild Ross-Luttmann. Die 38-jährige Juristin ist Mitglied der Hamburger Bürgerschaft und stellvertretende Landesvorsitzende der CDU in Hamburg. Ihre Eltern stammen aus der Türkei. Neue Ministerin für Wissenschaft und Kultur wird Wanka. Sie ersetzt damit Lutz Stratmann, der das Amt seit 2003 innehatte. Die 59-jährige gebürtige Sächsin war neun Jahre lang Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur in Brandenburg.
Im Landwirtschaftsressort löst Astrid Grotelüschen den bisherigen Minister Hans-Heinrich Ehlen ab. Die 45-jährige CDU-Bundestagsabgeordnete ist Diplom-Ökotrophologin und Unternehmerin. Sie wuchs auf dem Bauernhof ihrer Familie im Kölner Umland auf. Das Kultusministerium wird Bernd Althusmann übernehmen. Er folgt auf Elisabeth Heister-Neumann. Der 43-jährige Lüneburger ist seit Juni 2009 Staatssekretär in diesem Ministerium.
Die neuen Minister werden dem Landtag vom Ministerpräsidenten vorgeschlagen und müssen in der nächsten Landtagswoche vom Parlament bestätigt und vereidigt werden.