Norden. Ein Musterbeispiel für gute Zusammenarbeit der regionalen Wirtschaft ist für Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) das Netzwerk der Wachstumsregion Ems. Das geschlossene Auftreten von Wirtschaft und Unternehmen im Nordwesten sei eine selbstbewusste Vertretung der regionalen Interessen, sagte Wulff am Mittwoch im ostfriesischen Norden.

Der Erfolg der langfristig orientierten Wachstumsstrategie sei auch an der geringeren Arbeitslosigkeit erkennbar. Diese ging in der Region seit Anfang der 90er Jahre deutlich stärker zurück als in Niedersachsen insgesamt. „Das finde ich spektakulär“, sagte Wulff beim Blick auf den Wandel der einst strukturschwachen Region Ostfriesland mit bis zu 16 Prozent Arbeitslosenquote in den 90er Jahren. Im Vorjahr habe die Quote im Bereich Emden nur bei knapp 9 Prozent gelegen. Mit rund 4,5 Prozent sei in Nordhorn die geringste Arbeitslosenquote Niedersachsens und damit fast Vollbeschäftigung erreicht.

Als Vorbild für andere Regionen in Europa nannte Wulff das Miteinander von Wirtschaft und Verwaltung an der Ems auf dem Weg zu gemeinsamen Lösungen. Als erfolgreichstes Projekt habe sich dabei der privatwirtschaftlich finanzierte Ausbau der Autobahn A 31 erwiesen. Diese Nord-Süd-Achse habe sich für den Tourismus und die Logistik an der Küste ausgezahlt. Ähnliches werde sei auch vom Bau der Küstenautobahn zu erwarten.

Das umstrittene Projekt eines Emskanals werde ergebnisoffen geprüft, sagte der CDU-Politiker weiter. Von der Verwirklichung könnten Schiffbau, Werften und Tourismus in ganz Ostfriesland profitieren. Wulff rief die Ems-Achse auf, künftig mehr mit Oldenburg und Bremen zu kooperieren. „Wir waren früher mit dem Rücken zum Wasser... Heute sind wir das Tor zur Welt in Zeiten der Globalisierung...“ Es lohne sich, für einen starken Nordwesten zusammen zu arbeiten.