Keine türkischen Gymnasien in Niedersachsen: Ministerpräsident Wulff lehnt die Forderung des türkischen Staatschefs ab.
Hannover. Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) lehnt die Forderung des türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan ab, türkische Gymnasien in Deutschland einzurichten.
Der Regierungschef sagte am Donnerstag in Hannover, „Schule darf aber kein Ort der Separation sein“, sondern müsse ein Ort des gelebten Miteinanders und der Begegnung von Menschen verschiedener Kulturkreise sein.
Auch die Grünen halten die Gründung türkischer Schulen für abwegig. Erdogan begründete seinen Vorstoß mit Sprachproblemen vieler der 2,7 Millionen in Deutschland lebenden Menschen mit türkischen Wurzeln.
„Die wesentliche Verbesserung des Bildungserfolgs von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund ist die zentrale Aufgabe jeder Schule in Niedersachsen“, erklärte Wulff. Er setze etwa auf eine Förderung der deutschen Sprache und der Muttersprache im Kindergarten und in der Schule. Zudem gebe es in Niedersachsen bereits einzelne Schulen mit einem türkischen Profil.
Für kulturelle Gruppen sollten keine gesonderten Schulen gegründet werden, sagte auch die Schulexpertin der Grünen-Landtagsfraktion, Ina Korter. „Wir wollen keine Separierung.“ Allerdings müsse die Landesregierung mehr tun, um Kinder aus Zuwandererfamilien zu unterstützen. Es sei wichtig, neben Deutsch auch die Muttersprache zu fördern.