BSE, Maul- und Klauenseuche sowie Vogelgrippe sind in Deutschland lange angekommen. Jetzt drohen neue tödliche Tierseuchen.

Oldenburg. Aufgrund des Klimawandels und der Globalisierung breiten sich neue Arten von Tierseuchen immer schneller aus und könnten vor allem für Landwirte ein Problem werden, so der Leiter des Oldenburger Veterinärinstituts, Prof. Günter Thalmann. „Es ist alles näher aneinandergerückt. Es werden neue Erreger auf uns zukommen“, sagte Thalmann, der nach 16 Jahren Institutsleitung am Mittwoch in den Ruhestand verabschiedet wurde.

Weil in vielen Regionen der Welt die Temperaturen steigen, verbreiten sich dort auch Krankheiten, die sonst nur in wärmeren Klimazonen vorkommen. Wie zum Beispiel die afrikanische Schweinepest, die mittlerweile Georgien, Armenien und Südrussland erreicht habe. Auch das West-Nil-Fieber aus Afrika und Asien sei auf dem Vormarsch, sagte Thalmann. Zu der Verabschiedung des Tiermediziners kam auch Niedersachsens Landwirtschaftsminister Hans-Heinrich Ehlen (CDU).

Zwischen 1993 und 1995 wurden in Niedersachen wegen der Schweinepest 2,5 Millionen Tiere getötet. 455.000 Schweinepest-Untersuchungen waren allein 1995 nötig. Von 2000 bis 2009 nahm das Veterinärinstitut in Oldenburg mehr als 1,3 Millionen BSE-Proben unter die Lupe.