Jung, wohlhabend, bestens ausgebildet: Witali Jussufow, seit August 2009 Eigentümer der Nordic-Werften in Wismar und Rostock-Warnemünde, gilt als ein typischer Vertreter der neuen russischen Elite. Der Sohn des früheren Energieministers Igor Jussufow soll über seinen Vater und durch eigene Management- Erfahrungen beste Kontakte in höchste Moskauer Kreise haben.

Der 1980 geborene Jussufow junior arbeitete zunächst rund zwei Jahre bei Gazprom-Export, einer Tochter des staatlichen russischen Energieriesen Gazprom. Dort war er unter anderem als Berater des Generaldirektors tätig. Von 2006 bis zu seinem Einstieg bei den ehemaligen Wadan-Werften, die er im August vergangenen Jahres für 40,5 Millionen Euro kaufte, leitete Jussufow dann die Moskauer Niederlassung des Ostsee-Pipeline-Konsortiums Nord Stream.

Der Jungmanager spricht gut deutsch. Seine Fremdsprachenkenntnisse stammen vor allem aus seiner Zeit an der Staatlichen Hochschule für Internationale Beziehungen in Moskau, die als Russlands Diplomaten- Schmiede gilt. Der studierte Wirtschaftswissenschaftler ist verheiratet und Vater eines sechsjährigen Sohnes. Sein eigener Vater Igor (53) gilt als enger Vertrauter des Kreml. Während der schlimmsten Kältewelle in Russland seit einem halben Jahrhundert löste der „Mann der Wärme“ 2001 Alexander Gawrin als Energieminister ab. Jussufow senior sitzt seit 2004 als „Sondergesandter für internationale Energiezusammenarbeit“ im Gazprom-Aufsichtsrat.