Der Einsatz der Polizisten im Krisengebiet dürfe jedoch nur ein kalkulierbares Risiko beinhalten, sagte der Innenminister.
Schwerin. Mecklenburg-Vorpommern ist nach Angaben von Innenminister Lorenz Caffier zur Entsendung weiterer Polizeiausbilder nach Afghanistan bereit. Das Land werde sich einem solchen Ersuchen des Bundes nicht verschließen, sagte Caffier in Schwerin. Er reagierte damit auf die Ankündigung von Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU), die Zahl der deutschen Ausbilder bis Mitte des Jahres von 123 auf 200 zu erhöhen.
„Der Aufbau starker nationaler Sicherheitsbehörden ist Voraussetzung für die Herstellung eines dauerhaften Friedens in Afghanistan“, erklärte Caffier. Wie er sagte, bilden derzeit zwei Experten aus Mecklenburg-Vorpommern afghanische Polizisten aus. Ihr Einsatz dauere noch bis März beziehungsweise bis Mai an. Die Bundesländer sollten sich solidarisch an diesem gemeinsamen Projekt beteiligen und die Möglichkeiten zur Aufstockung ihrer Kontingente prüfen, mahnte der Minister an.
Laut de Maizière soll die afghanische Regierung Ende 2011 imstande sei, die Sicherheit in ihrem Land in die eigenen Hände zu nehmen. Pro Jahr sollten fortan 5000 Polizisten ausgebildet werden können. Ende 2011 oder spätestens im Jahr darauf sollten 110000 afghanische Polizisten im Einsatz sein, derzeit gebe es rund 80000. Die deutsche Polizei habe im Rahmen der Mission EUPOL rund 30000 Afghanen ausgebildet.
„Der Einsatz unserer Polizisten, die wir nach Afghanistan schicken, darf nicht zu einem unkalkulierbaren Risiko werden“, betonte Caffier. Die Sicherheit der Polizisten gehe allen anderen Planungen vor.
Die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) unterstützt das Vorhaben der Bundesregierung zur Verstärkung der Polizeiausbilder in Afghanistan. Die Pläne seien ohne sinnvolle Alternative, wenn der Wiederaufbau des Landes gelingen solle, erklärte der DPolG- Bundesvorsitzende Rainer Wendt in Berlin. Die Bundesregierung müsse aber zur Kenntnis nehmen, „dass wir nicht beliebig viele Kräfte für Auslandsmissionen bereitstellen können“. In Deutschland fehlten mehr als 10 000 Polizeibeamte.