Ein Mitarbeiter einer Drückerkolonne hat in Braunschweig versucht, eine haitianische Frau über eine Flugrettung ihrer Kinder vertraglich zu binden.
Braunschweig. Dubiose Geschäftemacher haben in Braunschweig versucht, die Not der Angehörigen von haitianischen Erdbebenopfern auszunutzen. Die Staatsanwaltschaft hat deswegen inzwischen Vorermittlungen aufgenommen, sagte ein Justizsprecher.
Wie die „Braunschweiger Zeitung“ berichtete, schwatzte ein Mitarbeiter einer Drückerkolonne einer aus Haiti stammenden Frau die Mitgliedschaft in einem zweifelhaften Flugrettungsservice auf. Der Mann klingelte bei ihr an der Wohnungstür und versprach der besorgten Frau, die Flugrettung könne ihre Kinder aus Haiti nach Deutschland holen, wenn sie den Vertrag unterschreibe.
Die Frau wurde daraufhin für einen Jahresbeitrag von 109 Euro Mitglied bei der Gesellschaft. Später wurde sie dann aber doch misstrauisch und machte noch rechtzeitig von dem Widerrufsrecht Gebrauch, das bei Haustürgeschäften gilt. Die Polizei ermittelt nun, ob es weitere ähnliche Fälle gibt.
Die Mitgliedschaft bei der Flugrettungsgesellschaft hätte der Betroffenen in ihrer aktuellen Situation nicht geholfen, außerdem sei der Beitrag überteuert, hieß es in der „Braunschweiger Zeitung“.