Nach dem Wahlerfolg der Grünen in Niedersachsen kündigt die Landespartei-Chefin Proteste in Gorleben an.

Hannover. Die niedersächsische Grünen-Chefin Dorothea Steiner hat sich für einen aggressiven Anti-Atom-Protest ausgesprochen. Sie gehe davon aus, dass es noch in diesem Jahr zu größeren Protestaktionen in und um Gorleben kommen werde.

Steiner zieht erstmals in den Bundestag ein. Die Grünen holten 10,7 Prozent der Stimmen in Niedersachsen, 3,3 Punkte mehr als vor vier Jahren. Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD), der offensiv mit der Atompolitik Wahlkampf gemacht hatte, sei der Wahlhelfer der Grünen gewesen, sagte Steiner. Denn den Grünen und nicht der SPD werde die größte Kompetenz bei der Atompolitik zugeschrieben.

Trotz einer erwarteten Kursänderung in der Atompolitik unter Schwarz-Gelb im Bund rechnet Steiner damit, dass die Spitze des Bundesamtes für Strahlenschutz in Salzgitter bleiben wird. Präsident der Behörde ist seit zehn Jahren Wolfram König. Er ist Mitglied der Grünen und spricht sich anders als die CDU gegen eine Verlängerung der Laufzeiten von Atomkraftwerken aus. Es wäre unklug von der Bundesregierung, hier noch einen Konflikt zu schüren, sagte Steiner. Sie denkt darüber nach, ob sie als Bundestagsabgeordnete den Posten der Landesvorsitzenden der Grünen vorzeitig abgibt und nicht die volle Amtszeit ausübt. (dpa/lni)