Im heftigen Streit über den Standort für ein Atomendlager in Deutschland hat die CDU erstmals Bereitschaft signalisiert, über eine Alternative zu Gorleben nachzudenken.
Hannover. "Ich will nicht ausschließen, dass weitere mögliche Standorte unter die Lupe genommen werden", sagte Baden-Württembergs Umweltministerin Tanja Gönner (CDU) der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Sollte sich herausstellen, dass der Salzstock im niedersächsischen Gorleben nicht als Endlager geeignet ist, "brauchen wir einen neuen Suchlauf".
Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff hatte der "Neuen Presse" in Hannover gesagt, es sei nicht entschieden, ob es beim Standort Gorleben bleibe. Zugleich bekräftigte er, dass der Standort zu Ende erkundet werden sollte. In der vergangenen Woche waren Dokumente veröffentlicht worden, nach denen die frühere schwarz-gelbe Bundesregierung 1983 ein maßgebliches Gutachten zur Eignung des Salzstocks Gorleben geschönt hat. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will die Akten aus der Regierungszeit von Helmut Kohl (CDU) nun überprüfen lassen.