Groß Grönau begründet die Klage unter anderem damit, dass der Ausbau in die Hoheitsrechte der Gemeinde eingreife und die Finanzierung nicht gesichert sei...

Lübecks Nachbargemeinde Groß Grönau klagt gegen den geplanten Ausbau des Lübecker Flughafens Blankensee. Die Klage und ein Antrag auf einstweiligen Rechtsschutz seien beim Schleswig- Holsteinischen Oberverwaltungsgericht eingegangen, bestätigte ein Gerichtssprecher. Wann der zuständige 4. Senat über den Eilantrag entscheidet, stehe noch nicht fest. Mit dem Eilantrag will die Gemeinde den Beginn der Bauarbeiten bis zu einer endgültigen Entscheidung verhindern. Groß Grönau begründet die Klage unter anderem damit, dass der Ausbau in die Hoheitsrechte der Gemeinde eingreife und die Finanzierung nicht gesichert sei.

"Wir sind davon überzeugt, dass der neuseeländische Mehrheitsgesellschafter Infratil aus dem Flughafen aussteigt. Die Stadt Lübeck allein kann den Ausbau nicht finanzieren, es besteht die Gefahr, dass eine Investitionsruine entsteht", sagte Rechtsanwalt Joachim Dörfler, der die Gemeinde in dem Rechtsstreit vertritt. Außerdem verstoße der geplante Ausbau gegen europäische Naturschutzrichtlinien. Die Hansestadt Lübeck sieht der Klage der Nachbargemeinde gelassen entgegen. "Aus unserer Sicht ist die Finanzierung kurzfristig und auch langfristig gesichert. Groß Grönau wiederholt nur die schon im Planfeststellungsverfahren vorgebrachten Einwendungen, ohne neue Argumente vorzutragen", sagte der Referent des Lübecker Bürgermeisters Bernd Saxe, Oliver Groth.

Die Landesregierung hatte Anfang März die Verlängerung der Start- und Landebahn um insgesamt rund 150 Meter und einen Ausbau des Vorfeldes und des Abfertigungsgebäudes des Flughafens genehmigt. Bis zum Jahr 2020 sollen dort rund 3,2 Millionen Passagiere pro Jahr abgefertigt werden können. 2008 waren es knapp 545.000.