Mal funktioniert der Fahrkartenautomat nicht, dann wieder kennen Bahnkunden die Gepflogenheiten in anderen Bundesländern nicht, wo Fahrkarten vor...

Mal funktioniert der Fahrkartenautomat nicht, dann wieder kennen Bahnkunden die Gepflogenheiten in anderen Bundesländern nicht, wo Fahrkarten vor Reiseantritt noch einmal entwertet werden müssen. Zudem gibt es in Regionalzügen jetzt keine Gelegenheit mehr, Tickets nachzulösen. Solche Bedingungen führen zu zahllosen Problemen zwischen Schaffnern und Fahrgästen. Carl Waßmuth vom Bündnis "Bahn für alle" kennt das. "Wir beobachten seit Längerem eine Politik der Bahn, ihre Position in den Zügen brachial durchzusetzen. Das geht bis hin zum Einsatz der Bundespolizei." Es müsse Dienstanweisungen für die Zugbegleiter geben, keine Konzessionen zu machen, glaubt er. "Bahnverweise sind keine Einzelfälle, das ist Serie. Das beobachten wir schon eine ganze Zeit."

Als die Bahn vor ein paar Monaten in den Regionalzügen das Nachlösen von Fahrscheinen abgeschafft hatte, habe das zu einer Verschärfung im Umgang mit den Kunden geführt.

Wenn nachweislich Fahrkartenautomaten nicht funktionierten und die Kunden ohne Ticket in den Zug einsteigen mussten, sei dies dem Schaffner oft egal gewesen. "Die Mitarbeiter drücken kein Auge zu. Sie müssen die Kunden vor die Alternative stellen: entweder gültiges Ticket oder aussteigen oder Bundespolizei." Waßmuth möchte die Mitarbeiter nicht pauschal beschuldigen. "Dieses Verhalten ist Bestandteil der brachialen Kundenpolitik der Bahn", sagt er und meint damit die Führung des Unternehmens unter ihrem Chef Hartmut Mehdorn.