Die vierjährige Leonie aus Bad Salzdetfurth ist an den Folgen heftiger Schläge auf die Schläfe gestorben. Ein Sturz oder ein anderer Unfall sei als...

Hildesheim. Die vierjährige Leonie aus Bad Salzdetfurth ist an den Folgen heftiger Schläge auf die Schläfe gestorben. Ein Sturz oder ein anderer Unfall sei als Ursache für den Tod des Mädchens auszuschließen, sagte der rechtsmedizinische Gutachter Detlef Günther gestern vor dem Hildesheimer Landgericht.

Angeklagt ist ein 40 Jahre alter Polizeibeamter, der die Tochter seiner damaligen Lebensgefährtin geschlagen haben soll, weil das Kind sich zuvor eingenässt und eingekotet hatte. Der Mann bestreitet die Vorwürfe.

Das Kind sei an starkem Hirndruck infolge einer Gehirnblutung gestorben, sagte der Gutachter. Dies könne nur durch "sehr heftige und mit großer Wucht" verübte Gewalt auf die Schläfe ausgelöst worden sein. Die Staatsanwaltschaft vermutet, dass der Angeklagte das Mädchen bereits eine Woche vor dem Tod massiv geschlagen hat. Fünf Tage später soll er Leonie erneut so heftig ins Gesicht geschlagen haben, dass sie bewusstlos wurde. Diese Annahme bestätigte der Rechtsmediziner in seinem Gutachten. Eine Blutung in der Netzhaut der Augen deute darauf hin. Das Kind wurde zunächst in ein Hildesheimer Krankenhaus eingeliefert und kurze Zeit später in das Kinderkrankenhaus nach Hannover verlegt. Die dort zuständige Oberärztin sagte gestern aus, dass sie von den massiven Verletzungen Leonies schockiert gewesen sei: "So etwas Schlimmes habe ich in meinem gesamten Berufsleben noch nicht gesehen", sagte die 53 Jahre alte Medizinerin. Leonie erlag ihren schweren Verletzungen zwei Tage danach am 28. November vergangenen Jahres.