In zehn Jahren sollen Eisenbahnzüge und Autos auf einer 19 Kilometer langen Ostseebrücke über den Fehmarnbelt zwischen Deutschland und Dänemark...

In zehn Jahren sollen Eisenbahnzüge und Autos auf einer 19 Kilometer langen Ostseebrücke über den Fehmarnbelt zwischen Deutschland und Dänemark rollen. Mit der feierlichen Unterzeichnung eines Staatsvertrages haben sich Berlin und Kopenhagen gestern endgültig auf das gigantische Bauprojekt geeinigt. Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee sagte nach der Zeremonie in Kopenhagen mit der dänischen Transportministerin Carina Christensen sowie Schleswig-Holsteins Ministerpräsidenten Peter Harry Carstensen: "Wir setzen heute das größte Bauwerk in ganz Nordeuropa in Gang. Dies ist ein historischer Tag für unsere beiden Länder und für ganz Europa." Christensen nannte das Bauvorhaben "historisch für Dänemark, Deutschland und Europa".

Die dänische Regierung verpflichtet sich nach dem im Juni 2007 ausgehandelten Vertrag, die bisher auf 4,8 Milliarden Euro veranschlagten Kosten für das Brückenbauwerk allein zu tragen. Es soll ab 2012 zwischen den Fährhäfen Puttgarden auf der Insel Fehmarn und dem dänischen Rødby auf Lolland errichtet werden. Die Fahrzeit zwischen Hamburg und Kopenhagen verkürzt sich danach um eine auf dreieinhalb Stunden. Die Mautgebühr soll dann 60 Euro betragen. Für die deutsche Seite fallen Anbindungskosten in Höhe von etwas über 800 Millionen Euro an.

Übereinstimmend meinten die beiden Verkehrsminister, das Bauvorhaben werde auch bei möglichen Verteuerungen infolge eines sehr hohen Ölpreises auf jeden Fall realisiert. "Wir haben gründlich gerechnet und sind uns sehr sicher, dass dies in jedem Fall ein wirtschaftliches Projekt ist". sagte Christensen. Dänemark will die Finanzierung durch private Investoren sichern, deren Risiko durch staatliche Garantien abgedeckt ist.