In den jahrelangen Streit um den Platz für Legehennen in Niedersachsen hat sich nun die Bundesregierung eingeschaltet. Das...

Berlin/Hannover. In den jahrelangen Streit um den Platz für Legehennen in Niedersachsen hat sich nun die Bundesregierung eingeschaltet. Das Bundeslandwirtschaftsministerium will Niedersachsen zwingen, den Legehennen den bundeseinheitlichen Mindestlebensraum zu gewähren.

Laut Nutztierhaltungsverordnung soll jeder Legehenne eine Fläche von 800 Quadratzentimetern zur Verfügung stehen. Bei Hennen mit mehr als zwei Kilogramm Lebendgewicht muss die Fläche 900 Quadratzentimeter betragen. Dies entspricht in etwa eineinhalb DIN-A4-Blättern. Zusätzlich muss ein Legenest für je zehn Hennen bereitgestellt werden. Dieses wird in Niedersachsen aber in die Gesamtfläche eingerechnet.

"Es ist nicht einzusehen, dass ein Bundesland in seiner Rechtsauslegung eine eindeutige Flächenvorgabe einseitig und tierschutzwidrig zugunsten der eigenen geflügelhaltenden Betriebe kürzt", sagte der stellvertretende agrarpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Wilhelm Priesmeier. Ein Sprecher des niedersächsischen Agrarministeriums sagte gestern, es sei rechtens, das Legenest in die Gesamtfläche einzubeziehen. Sollten die Forderungen umgesetzt werden, drohten Einbußen der Legeleistungen von bis zu 15 Prozent. Für einige Betriebe sei dies eine Existenzfrage.