Herwig Ahrendsen (59): Barschels einstiger Vize-Regierungssprecher war auch einer seiner engsten Vertrauten. 1993 stand der Jurist wegen falscher eidesstattlicher Versicherungen vor Gericht. Ahrendsen, zu diesem Zeitpunkt schon Liegenschaftsdezernent in der Oberfinanzdirektion Kiel, wurde freigesprochen. 2004 stolperte der einstige Handballstar über eine Betrugsaffäre. Er hatte einem befreundeten Gestütsbesitzer Entschädigungszahlungen aus Steuermitteln für angebliche Militärmanöverschäden zugeschanzt. Er wurde zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt, verlor seinen Beamtenjob. Ahrendsen ist geschieden und lebt in Kiel.

Trutz Graf Kerssenbrock (53): Als stellvertretender Chef des Barschel-Untersuchungsausschusses stellte der CDU-Abgeordnete unangenehme Fragen - und trat vielen Parteifreunden auf die Füße. Die Neuwahl 1988 findet ohne den Juristen statt. Er war aber von 2000 bis 2005 erneut im Landtag. In dieser Legislaturperiode saß der "gnadenlose Aufklärer" im sogenannten Filz-Ausschuss (Simonis) - zog sich erneut den Unmut seiner Partei zu. Kerssenbrock wollte im Parlament nicht die CDU-Auffassung vertreten. Er wurde auf einen schlechten Listenplatz gewählt, kam nicht wieder ins Parlament. Kerssenbrock ist Mitglied einer großen Kieler Kanzlei. Einer seiner Kanzlei-Kollegen ist FDP-Fraktionschef Wolfgang Kubicki.