Neumünster. Im Mordfall Jennifer (16) hat die Polizei in Neumünster am Dienstag mögliche Fluchtwege des Täters abgesucht. Die vermissten Kleidungsstücke des Mädchens, ein dunkler Pullover und eine schwarze Weste, konnten die Beamten nicht finden. An diesem Mittwoch rücken sie wieder aus. Jennifers Hose und Schuhe wurden vor einer Woche gefunden, die Leiche des Mädchens am vergangenen Freitag hinter einer Hecke an der belebten Rendsburger Straße. "Wir haben noch keine Spur zum Täter", teilte die Polizei mit. Klar ist allerdings, dass es einige Ansätze gibt. Etwa die Filme, die Videokameras der BurgerKing-Filiale gegenüber dem Tatort machten. "Sie sind teils ausgewertet, haben bisher aber kein relevantes Ergebnis gebracht", sagte Polizeisprecher Sönke Hinrichs. Was auf den Filmen vom Tatabend (20. September) zu erkennen ist, sagte er nicht. Auch nicht, ob Jennifer und möglicherweise ihr Mörder gefilmt wurden. Bedeckt hält Hinrichs sich auch bei einer weiteren Spur. Die Umstände des mutmaßlichen Sexualmordes lassen den Schluss zu, dass die Polizei über Haare oder Sperma des Täters sein DNA-Profil ermittelt. Es könnte in einer bundesweiten Datenbank abgeglichen werden. Sie enthält die Daten von einigen Tausend Sexualstraftätern, darunter einigen Hundert aus Schleswig-Holstein. Dazu "kein Kommentar", sagte Hinrichs. Bei der Polizei, die weit mehr als 100 möglichen Spuren nachgeht, gehen fast stündlich neue Hinweise ein. Gesucht werden weitere Zeugen, die sich am Tatabend, dem 20. September, zwischen 22.30 und 23 Uhr an der Rendsburger Straße aufhielten. Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen, werden mit 2500 Euro belohnt. Die Staatsanwaltschaft hat die Leiche noch nicht freigegeben. Jennifers Eltern leben auf Rügen und wollen ihre Tochter dort beerdigen.