Thomas Langkau (37), der per E-Mail gestanden hatte seine Frau und Tochter erstochen zu haben, ist offenbar nach Hamburg geflüchtet. Die Polizei entdeckte jetzt seinen Wagen im Stadtteil Horn. Der Grund für die Bluttat seien Schulden und eine Erpressung. Langkau hatte in der E-Mail auch angekündigt, sich umbringen zu wollen. Bilder vom Tatort.
Harrislee. Die Polizei hat in Hamburg das Auto von Thomas Langkau sichergestellt. Er soll bei dem Familiendrama in Harrislee (bei Flensburg) seine Frau und die sieben Jahre alte Tochter erstochen haben. Hinweise auf den Aufenthaltsort des Mann gebe es jedoch nach wie vor nicht, teilte die Polizei mit. Ein Zeuge hatte den Wagen in Horn entdeckt. Das Fahrzeug wird nun kriminaltechnisch untersucht.
Noch am Mittwoch hatte Langkau die Tat per E-Mail gestanden. Mit wenigen Sätzen übernahm Langkau die Verantwortung für den Doppelmord an seiner Frau und seinem Kind. Wirtschaftliche Gründe seien das Motiv gewesen. Die Ermittler der Flensburger Kriminalpolizei sind von der Echtheit des Schreibens überzeugt. "Aufgrund des Inhalts gehen wir davon aus", sagte Polizeisprecher Björn Goos. In der E-Mail seien Informationen, die offensichtlich auf Täterwissen zurückzuführen sind. Die bundesweite Fahndung nach dem Mann laufe weiter.
Feuerwehrleute hatten am Montagabend nach dem Löschen eines Brandes den grausigen Fund gemacht. Sie fanden die 36 Jahre alte Frau und die siebenjährige Tochter leblos vor, Reanimationsversuche blieben erfolglos. Beide Körper wiesen mehrere Messerstiche auf. Sie waren laut Obduktionsergebnis die Todesursache. Mutter und Tochter hatten Verletzungen im Lungenbereich, die innerhalb kürzester Zeit zum Tode führten. Nach der Tat legte der Mann offensichtlich ein Feuer, um den Doppelmord zu vertuschen.
Vater gesteht Doppelmord per E-Mail
Die E-Mail, die der Täter während seiner Flucht verschickte, landete nicht bei der Polizei, sondern beim Nachrichtenportal shz.de. In dem Schreiben gab der 37-Jährige an, erpresst und bedroht worden zu sein. Er soll 930.000 Euro Schulden haben.
Der Geschäftsmann trat mal als Unternehmensberater auf, mal führte er eine Flensburger Werbeagentur oder wollte einen Hamburger Fußballclub vermarkten. Außerdem soll er Mitgesellschafter beim Handballverein SG Flensburg-Handewitt gewesen sein. Laut NDR gab es in der Beziehung des Ehepaares Probleme. Kurz nach der Tat soll der 37-Jährige noch einen Freund angerufen und mit ihm geplaudert haben.
"Meine Tat ist nicht aus Beziehungsgründen geschehen - sondern nur aus Liebe und als Schutz vor dem, was alles auf meine Tochter und Frau zugekommen wäre", schreibt Langkau. Die Drohung und Erpressung richte sich gegen ihn, seine Frau und die Tochter. "Diesen Stress wollte ich meiner Familie nicht antun (da ich wusste, was passiert, wenn ich nicht darauf eingehe)."
Die E-Mail endet mit den Worten: "Ich werde jetzt den Weg in den Wald antreten und zu meiner Frau und Tochter in den Himmel gehen - ich hoffe, da finden wir drei jetzt unsere Ruhe."
Der 37-Jährige war nach Angaben der Flensburger Staatsanwaltschaft in Verdacht geraten, weil er verschwunden war, ohne eine Nachricht zu hinterlassen.