Wissenschaftliche Sensation: Vor 1800 Jahren gab es ein Gefecht mit Römern bei Northeim.

Oldenrode. Nach Ausrüstungsgegenständen römischer Soldaten haben Archäologen auf dem überraschend entdeckten antiken Schlachtfeld im Kreis Northeim jetzt auch germanische Waffen gefunden. Die These, dass sich vor rund 1800 Jahren auf einer Anhöhe bei Oldenrode römische Truppen ein Gefecht mit germanischen Kriegern geliefert haben, werde dadurch bestätigt, sagte die Northeimer Kreisarchäologin Petra Lönne.

Die jüngsten Funde befänden sich derzeit noch beim Restaurator. Sobald die Arbeiten abgeschlossen sind, sollen die Stücke präsentiert werden.

Experten bewerteten die Entdeckung des Schlachtfelds im vergangenen Jahr als wissenschaftliche Sensation. Die Erforschung des Areals am Harzhorn laufe auch während der Wintermonate auf Hochtouren, sagte Lönne. Der heute bewaldete Höhenzug werde mit Metallsonden abgesucht. Dabei seien in den vergangenen Wochen zu den bereits im Spätherbst bekannten 600 Funden mehr als 200 weitere Gegenstände hinzugekommen.

Ende März sollen an verschiedenen Stellen des Areals erste Probegrabungen beginnen. Je nachdem, wo die interessantesten Funde gemacht werden, solle dann im Sommer eine erste große Grabung beginnen, sagte Lönne.

Nach den bisherigen Erkenntnissen der Forscher haben sich Römer und Germanen zu Beginn des dritten nachchristlichen Jahrhunderts am Harzhorn eine Schlacht geliefert. Vermutlich befanden sich die Römer auf dem Rückmarsch von einem Feldzug ins nördliche Germanien.

Die Entdeckung des Schlachtfelds bringt nach Darstellung des niedersächsischen Landesdenkmalpflegers Henning Haßmann das überkommene Geschichtsbild ins Wanken. Bisher waren die Fachleute davon ausgegangen, dass sich die Römer nach der verlorenen Varusschlacht im Jahr 9 n. Chr. hinter den Limes zurückgezogen hatten.