Statt mehr staatlicher Regulierung plädieren die Studenten für Aufklärung der Internetnutzer. Auch Schule und Elternhaus müssen aufklären.

Wismar. In Zeiten der neuen Internetgeneration Web 2.0 mit Facebook, Schüler- und Studi-VZ fordern Wismarer Jurastudenten mehr Kompetenzen der Nutzer ein. Angesichts erheblicher rechtlicher Lücken im Datenschutz vieler Onlineplattformen sollten Nutzer genau überlegen, welche Daten und Fotos für eine Internetkommunikation wirklich hochgeladen und damit allgemein zugänglich gemacht werden müssen, erklärte Wirtschaftsrechtsstudent Hans-Martin Helbig zum Semesterabschluss. Zur traditionellen Abschlussveranstaltung an der Hochschule am Dienstag hat sich auch Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) angesagt.

Die Initiatorin der Veranstaltung, Prof. Jantina Nord, hob den wirtschaftsjuristischen Studiengang in Wismar als einen der besten Deutschlands hervor. Er biete hervorragende Vermittlungschancen der Absolventen und sei Anbieter des ersten wirtschaftsrechtlichen Onlinestudiengangs in der Bundesrepublik. Beim Semesterabschluss zeige der jeweils neue Jahrgang der Masterstudenten mit einer „Jura-Show“ vor großem Auditorium, wie ein aktuelles Thema auch Nichtjuristen verständlich und unterhaltsam nahegebracht werden könne. Das Motto in diesem Jahr lautet: „Datengebrauch und - missbrauch im Zeitalter von Facebook“. Inhalte sind Datenschutz, Data Mining (Durchsuchen großer Datenbestände), Internetmobbing oder auch Abhängigkeiten, wie Helbig sagte.

Statt mehr staatlicher Regulierung plädieren die Studenten für mehr Aufklärung der Internetnutzer. „Die eigenen persönlichen Daten kann jeder auch selbst schützen“, meinte Helbig. Der aktuelle Trend ginge hin zum massiven Ausnutzen des Internets und dem Sammeln von Personendaten durch Unternehmen auch über Ländergrenzen hinweg, warnte der Student. Auch Schule und Elternhaus müssten ein entsprechend größeres Problembewusstsein für die neue Internetgeneration entwickeln. Spezielle Schulungen seien sinnvoll.