Kiel. Mehr als 100 blinde Menschen haben vor dem Landeshaus gegen die Sparpolitik der schwarz-gelben Regierung protestiert. "Das war erst der Anfang", sagte der Vorsitzende des Vereins der Blinden und Sehbehinderten, Helmut Vollert. Schleswig-Holstein werde beim Landesblindengeld zum Schlusslicht in Deutschland, wenn der Hilfssatz auf 200 Euro im Monat gesenkt werde. Erwachsense erhalten bisher 400 Euro.
In den Protestchor stimmten auch die Volkshochschulen ein. Sie sollen bis 2012 rund 30 Prozent weniger Landesmittel erhalten und fürchten um den Fortbestand einiger Bildungseinrichtungen. In Lübeck beriefen die Stadt und die Uni einen Krisenstab ein, um die vom Kabinett beschlossene Verlagerung der Medizinstudiengänge nach Kiel zu verhindern. "Die Pläne sind ein völlig falsches Signal", warnte die Kassenärztliche Vereinigung.