Niedersachsen will mit Großleinwänden und Fanfesten den Fußballbegeisterten ein neues Sommermärchen 2010 bieten.

Hannover. Auch ohne Kapitän Michael Ballack soll das Sommermärchen von 2006 fortgesetzt werden - darauf hoffen zumindest die deutschen Fußballfans. Und in Niedersachsen gibt es wieder überall im Land Großleinwände zum Mitfiebern und Fanfeste auf öffentlichen Plätzen, in Kneipen und Biergärten.

In Oldenburg beispielsweise wird gleich eine ganze Arena aufgebaut, um den Daheimgebliebenen Stadionatmosphäre wie bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika zu bieten. „Wir bieten erstmals Stadionatmosphäre und erwarten wieder Super-Stimmung“, sagte Svenja Hain von der Jordan Mediengestaltung in Oldenburg. „Man soll das Gefühl haben, in einem Stadion zu stehen. Mit diesem Angebot sind wir bundesweit die einzigen.“

In Hannover ist die Parkbühne in der Nähe des Stadions der zentrale Ort zum kostenlosen Fußballschauen. „Was uns schon mit den Fanfesten bei der WM 2006 und EM 2008 gelungen ist, werden wir auch zur WM 2010 mit unseren Partnern den Fußballfans in Hannover möglich machen“, sagte der Fachbereichsleiter für Sport und Eventmanagement der Landeshauptstadt, Klaus Timaeus. Vor einer riesigen Leinwand können dann 5000 Zuschauer die Partien verfolgen. Je nach Wetterlage und Fan-Ansturm oder bei parallel angesetzten Begegnungen können die Spiele auch in die benachbarte AWD-Hall übertragen werden. Sollte der Ansturm wider Erwarten noch größer ausfallen, kann das public viewing auch in die AWD-Arena verlagert werden.

Auch in Braunschweig wird das Fußball-Fiber gepflegt: Alle 64 Spiele der Weltmeisterschaft werden bei freiem Eintritt auf einem Platz in der Innenstadt übertragen. Täglich bis zu 3000 Fußballfans können die Spiele auf einer 24 Quadratmeter großen LED-Videowand verfolgen. Gerold Leppa, Chef des Stadtmarketings, sagte: „Der Fußballsommer 2010 soll ein freudiges Ereignis werden. Natürlich hoffen wir, dass die Übertragung wie bei der WM 2006 und der EM 2008 eine friedliche Feier für Fans aller Nationen wird.“

+++ DIESE STARS MÜSSEN BEI DER WM ZU HAUSE BLEIBEN +++

Eine Nummer kleiner wird es in Göttingen ausfallen. Dort werden die deutschen Spiele in der alten Lokhalle neben dem Bahnhof gezeigt. Nach Angaben eines Stadtsprechers haben dort mehrere tausend Menschen Platz. In Wilhelmshaven wie in nahezu allen anderen mittelgroßen Städten auch wollen größere Lokale und Biergärten Leinwände aufstellen, sagte Stadtsprecher Arnold Preuß. Public viewing auf öffentlichen Plätzen wird es dort aber nicht geben. „Es gab den Versuch privater Anbieter, die aber aus finanziellen Gründen letztlich davon abgesehen haben.“

In Stade kann man in einem Baumarkt während der Fußball-Weltmeisterschaft gemeinsam vor einer Großbildleinwand mitfiebern. Bis zu 2000 Besucher werden erwartet. Gezeigt werden in der überdachten Ladezone allerdings nur die Deutschland-Spiele. In Osnabrück will das Veranstaltungszentrum „Alando Palais“ mit WM-Fußball-Übertragungen Gäste locken.

In Wolfsburg gibt es diesmal keine öffentlich Angebote. „Die wirklich gut geeignete Fläche unter dem Museum phaeno, die schon viele Male für solche Zwecke genutzt wurde, steht in diesem Jahr wegen Bauarbeiten nicht zur Verfügung“, sagte eine Sprecherin. Allerdings wollen private Anbieter Fan-Partys mit Übertragungen der Spiele anbieten.

In der Hansestadt Bremen ist noch keine Entscheidung über ein Public-Viewing-Angebot gefallen. „Die Stadt gibt kein Geld dazu, das soll ein privater Anbieter ausrichten“, sagte ein Sprecher des Senats. Es liefen Gespräche zur Finanzierung.