Das Kinderförderungsgesetz sieht ab 2013/2014 einen Anspruch auf einen Betreuungsplatz für Kinder ab dem ersten Lebensjahr vor.
Wiesbaden/Hamburg. In Norddeutschland besteht bis zum Jahr 2013 ein zusätzlicher Betreuungsbedarf für rund 65.000 Kleinkinder. Das geht aus einer Modellrechnung des Statistischen Bundesamtes für die Bundesländer hervor, die am Montag in Wiesbaden veröffentlicht wurde. Allein in Niedersachsen sind rund 42.000 neue Plätze notwendig. Mit einer Betreuungsquote von nur 11,9 Prozent im März 2009 liegt Niedersachsen bundesweit auf den vorletzten Platz vor Nordrhein-Westfalen (11,5 Prozent).
In Schleswig-Holstein müssen 13.000 neue Kita-Plätze geschaffen werden. Nach den jüngsten Zahlen hat das nördlichste Bundesland eine Betreuungsquote von 14,3 Prozent. Etwas besser stehen die Stadtstaaten da. Hamburg benötigt mit einer Betreuungsquote von 22,2 Prozent 6.500 neue Kita-Plätze, Bremen (13,7 Prozent) fehlen 3.500 Plätze. Mecklenburg-Vorpommern hat mit 49,5 Prozent bereits die geforderte Betreuungsquote von 35 Prozent erfüllt.
2007 hatten Bund, Ländern und Kommunen vereinbart, bis 2013 für 35 Prozent der Kinder unter drei Jahren ein Angebot zur Kindertagesbetreuung zu schaffen. Das 2008 in Kraft getretene Kinderförderungsgesetz sieht ab dem Kindergartenjahr 2013/2014 zudem einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für Kinder ab Vollendung des ersten Lebensjahres vor.