Conti fertigt in seinem Werk den ersten kompletten elektrischen Antriebsstrang für ein Fahrzeug eines europäischen Autobauers an.

Hannover/Gifhorn. Der Autozulieferer Continental startet 2011 mit dem Bau von Elektromotoren für Elektroautos. Wie das Unternehmen am Freitag in Hannover mitteilte, fertige Conti in seinem Werk in Gifhorn den ersten kompletten elektrischen Antriebsstrang für das Serienfahrzeug eines europäischen Automobilherstellers. Conti habe dafür 12 Millionen Euro in den Standort investiert. Die Produktionskapazität sei zunächst für bis zu 60 000 Elektromotoren pro Jahr ausgelegt. In Branchenkreisen wurde vermutet, dass es sich bei dem Serienfahrzeug um ein Modell von Renault handelt.

Conti-Vorstandschef Elmar Degenhart sagte kurz vor dem „Elektro-Gipfel“ bei Kanzlerin Angela Merkel (CDU) am Montag in Berlin, die für neue Antriebstechnologien notwendigen Investitionen seien enorm. Deshalb sei das Zusammenspiel von Wirtschaft, Politik und Wissenschaft notwendig. Die Rahmenbedingungen müssten auf Jahrzehnte hinaus verlässlich sein. „Nur so werden wir als Industrie genug Kräfte mobilisieren und Fahrt aufnehmen können, insbesondere in Deutschland.“

Ziel der Bundesregierung ist es, dass bis 2020 eine Million Elektroautos auf deutschen Straßen rollen. Die Automobilindustrie fordert dazu Milliardenhilfen. Die Bundesregierung jedoch hat Beschlüsse dazu bis in den Herbst geschoben.

Der Continental-Konzern sieht sich beim Thema Elektromobilität in einer führenden Position. Conti habe den Schritt hinaus aus den Entwicklungslabors und Versuchsanwendungen hin zur Serienproduktion etwa von Batterien bereits absolviert, hieß es. Mit dem Motor bringe Conti ab 2011 nach Batterie und Elektronik auch die dritte Schlüsselkomponente für Elektroautos in Serie.

Conti hatte nach massiven Verlusten im Krisenjahr 2009 im ersten Quartal dieses Jahres die Wende geschafft und will im Gesamtjahr unter dem Strich wieder schwarze Zahlen schreiben.