Eschede. Während ein Güterzug am Bahnhof steht, machen sich der oder die Täter an den Kupplungen zu schaffen und aktivieren so eine Automatik.
Unbekannte haben in Niedersachsen am Sonntag (5. Mai) einen Güterzug zu einer Zwangsbremsung veranlasst. Nach Angaben der Bundespolizei hatte der Zug von 17.08 Uhr bis 17.40 Uhr auf einem Durchfahrtsgleis des Bahnhofs Eschede gestanden.
Während dieser Zeit hätten der oder die Täter offenbar die Kupplung zwischen dem fünften und sechsten Wagen manipuliert und so 19 Wagen von der Lok getrennt. Wenn dahinter ein größerer Plan gesteckt haben sollte, ging er wohl nicht auf: Als sich der Zug gegen 17.45 Uhr wieder in Bewegung setzte, seien die Bremsen automatisch aktiviert worden.
19 Wagen an Güterzug in Eschede abgekoppelt – Polizei sucht Zeugen
Schäden am Zug seien nicht entstanden. Die Bundespolizei ermittelt nun wegen Störung öffentlicher Betriebe. Zeugenhinweise werden unter Telefon 0421/16299-7777 entgegengenommen.
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In Eschede war es 1998 zum schwersten Eisenbahnunfall in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland gekommen. Infolge der Entgleisung eines ICE kamen damals 101 Menschen ums Leben. Weitere 105 Reisende wurden verletzt, 70 von ihnen schwer.