Hannover/Kiel. Höchste Inzidenz des Landes meldet der Landkreis Göttingen. In Schleswig-Holstein ist die Zahl der Neuinfektionen ganz leicht gesunken.

Die Corona-Infektionslage in Niedersachsen hat sich erneut deutlich verschärft. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab die Sieben-Tage-Inzidenz für das Bundesland am Donnerstag mit 871,2 an – nach 501,3 vor einer Woche. Die Zahl beschreibt, wie viele Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner in den vergangenen sieben Tagen gemeldet wurden. Landesweit wurden 23.785 bestätigte Neuinfektionen registriert, 31 weitere Menschen starben an oder mit Covid-19.

Die Daten bilden die Infektionslage allerdings nicht vollständig ab. Experten gehen von einer hohen Zahl von Fällen aus, die nicht vom RKI erfasst werden – vor allem, weil bei weitem nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme können zudem zu einer Verzerrung von Tageswerten führen.

Corona-Zahlen in Niedersachsen steigen massiv

Als maßgebliche Zahl zur Bewertung der Corona-Lage in Niedersachsen gilt die Hospitalisierungsinzidenz. Sie gibt an, wie viele Patientinnen und Patienten je 100 000 Einwohnerinnen und Einwohner innerhalb von sieben Tagen neu mit einer Corona-Infektion in Krankenhäusern aufgenommen wurden. Laut Landesregierung lag dieser Wert am Donnerstag bei 14,7 - nach 12,2 vor einer Woche. Landesweit waren 4,9 Prozent der Intensivbetten mit Covid-19-Kranken belegt, vor einer Woche waren es 3,9 Prozent.

Laut dem niedersächsischen Corona-Fahrplan für Herbst und Winter soll es zu einer Verschärfung der Corona-Schutzmaßnahmen kommen, wenn die Hospitalisierungsinzidenz über 15 liegt und gleichzeitig mehr als 10 Prozent der Intensivbetten mit Covid-Patienten belegt sind.

Corona: Landkreis Göttingen mit höchster Sieben-Tag-Inzidenz

Im Vergleich der Städte und Landkreise wies der Landkreis Göttingen mit 1426,8 die höchste Sieben-Tage-Inzidenz auf. Der Landkreis Cloppenburg meldete mit 546,6 den niedrigsten Wert aller Kommunen.

Im kleinsten Bundesland Bremen lag die Sieben-Tage-Inzidenz am Donnerstag bei 736,9. Die Zahl der bestätigten Neuinfektionen stieg um 816, ein weiterer Mensch starb an oder mit einer Erkrankung.

Corona-Inzidenz in Schleswig-Holstein bei 620,1

Die Corona-Inzidenz in Schleswig-Holstein ist seit Dienstag dagegen leicht gesunken. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche lag am Mittwoch bei 620,1, wie die Landesmeldestelle am Abend mitteilte. Am Tag zuvor hatte der Wert bei 652,4 gelegen.

Es wurden am Mittwoch 3711 Neuinfektionen gemeldet. Eine Woche zuvor waren es 4100. Die Zahl der Patienten, die mit Corona in einer Klinik behandelt werden, lag bei 737. Eine Woche zuvor waren es 698. Auf Intensivstationen lagen 52 Patienten – zwei mehr als eine Woche zuvor.

Die Hospitalisierungsinzidenz lag bei 12,63 und damit unter dem Wert des Vortags. Eine Woche zuvor allerdings hatte sie noch 7,77 betragen. Sie gibt an, wie viele Patienten pro 100 000 Einwohner binnen einer Woche neu mit einer Corona-Infektion in Krankenhäusern aufgenommen wurden.

Seit Beginn der Pandemie sind in Schleswig-Holstein 2939 Menschen im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion gestorben. Das heißt, seit Dienstag gab es acht weitere Fälle.

Die höchsten Corona-Inzidenzen wurden in Ostholstein (783,6), Lübeck (766,1) und Steinburg (761,2) gemeldet; die niedrigste weiterhin in Segeberg (379,8).