Bremen. Pusnik ist in Bremen für das Parkhotel und das Dorint City-Hotel verantwortlich. Jetzt ist er Herr über 402 Zimmer und 200 Mitarbeiter.

Das Parkhotel im Bürgerpark ist das erste Haus am Platz in Bremen. Das Dorint City-Hotel an den Wallanlagen vor allen Dingen Kongressteilnehmern ein Begriff. Der Mann, der für die beiden Häuser verantwortlich ist, heißt Peter Pusnik. Die Hamburger Gesellschaft kennt den 45-Jährigen, weil er acht Jahre lang bis Ende 2015 das Atlantic an der Außenalster geleitet hat.

Danach war der gebürtige Stuttgarter vier Jahre lang Chef der Nobelherberge Maison Messmer in Baden-Baden. Jetzt hat ihn der Norden zurück. Seit einem guten halben Jahr lebt und arbeitet er in Bremen. Zeit für eine erste Bilanz beim Treffen mit dem Abendblatt. „Ich hatte Lust auf eine neue Herausforderung und alle die mich kennen, wissen, dass ich mich natürlich darüber gefreut habe, wieder in meinem geliebten Norden zurückkehren zu können.“ Sein bisheriger Eindruck: „Ich schätze an Bremen, dass diese Stadt so etwas Persönliches hat und man mit den Menschen schnell in Kontakt kommt.“

Pusnik trägt Verantwortung für 200 Mitarbeiter

Auch in seinem neuen Job trägt er viel Verantwortung. In den beiden Häusern arbeiten insgesamt rund 200 Mitarbeiter. Das Parkhotel hat 172 Zimmer und Suiten, zahlreiche Veranstaltungsräume und im Dorint City-Hotel sind es 230 Zimmer, dazu kommen Tagungskapazitäten für bis zu 800 Personen.

Und obwohl Pusnik erst seit Anfang des Jahres vor Ort ist, ist schon viel passiert. Es ist kein Geheimnis, dass das legendäre Parkhotel – wird im nächsten Jahr 65 Jahre alt – eine „Frischzellenkur“ brauchte, um dem Standard eines Fünf-Sterne-Superior-Hauses gerecht zu werden. Die Modernisierung ist jetzt bis auf wenige Restarbeiten abgeschlossen. 11,6 Millionen Euro hat Dorint investiert, das Haus gehört zur „Hommage Hotels Luxury Collection“ der Gruppe. Die Lobby wurde neu gestaltet. Die Kuppelhalle mit den hellen Sitzlandschaften, imposanten Kronleuchtern und Marmorsäulen erstrahlt im neuen Glanz.

Verjüngungskur für Zimmer und Suiten

Auch das Park Restaurant und die meisten Zimmer und Suiten haben eine Verjüngungskur erhalten. „Das Parkhotel ist das Wohnzimmer der Bremer und der Ort für gesellschaftliche Anlässe, dementsprechend hoch sind natürlich auch die Ansprüche. Das Haus wurde liebevoll modernisiert und dabei der Grandhotelcharme erhalten“, sagt Steffen Eisermann. Der 36-Jährige ist erst seit zwei Monaten Direktor des Hauses und hat zuvor bereits viel Erfahrung in der Spitzenhotellerie gesammelt, war zuletzt für die Villa Rothschild und das Falkenstein Grand in Königstein im Taunus verantwortlich. Als Cluster Generalmanager verantwortet Pusnik beide Bremer Hotels, mit Steffen Eisermann als Hoteldirektor im Parkhotel an seiner Seite.

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Seit fast 30 Jahren ist Peter Pusnik in der Branche tätig, hat einst als Koch in Stuttgart angefangen – danach kam der Wechsel in die Fünf-Sterne-Hotellerie. Es folgten Stationen in der Schweiz und in den USA, im Kempinski Hotel Bristol in Berlin und im Atlantic in Hamburg. „Ich liebe meinen Beruf, weil ich jeden Tag mit unterschiedlichen Menschen zu tun habe. Denn kein Gast ist wie der andere und dazu kommt natürlich, dass man so viele Mitarbeiter begleiten darf und ihnen zu den ersten Karriereschritten verhelfen kann.“

Seit dem Ausbruch der Corona-Krise steht Peter Pusnik vor besonderen He­rausforderungen. Auch in Bremen fehlen die Gäste. Es dürfen seit geraumer Zeit wieder Touristen beherbergt werden, aber die Nachfrage ist überschaubar. Auch im Parkhotel und im Dorint City-Hotel. Die Belegung liegt durchschnittlich um die 30 Prozent. Aber der Hotelier denkt positiv. „Es geht aufwärts, wenn auch langsam. Gerade in dieser Zeit ist es wichtig, den Gästen in unseren Häusern einen großartigen Aufenthalt zu bieten, trotz aller Einschränkungen.“

Der Neu-Bremer hat schon eine Altbauwohnung bezogen

Die ersten Wochen hat Pusnik in Bremen im Hotel verbracht, aber schnell seine eigenen vier Wände gefunden. Im citynahen Fesenfeld – einem Ortsteil der östlichen Vorstadt ­– hat er eine Altbauwohnung bezogen. Das Auto lässt Pusnik jetzt häufiger mal stehen und fährt – dafür ist Bremen bekannt – mit dem Fahrrad. „Ich genieße es, mit dem Rad unterwegs zu sein und die Stadt zu erkunden. Besonders gerne bin ich an der Weser unterwegs oder im Schnoorviertel.“

Wer in dieser Stadt lebt, kommt am Fußballerstligisten Werder Bremen – im Parkhotel steigt die Mannschaft vor den Heimspielen ab – nicht vorbei. Pusnik war schon vor seinem beruflichen Wechsel häufiger bei Spielen im Weserstadion dabei, weil ein Freund von ihm ein großer Fan ist. Allerdings trotz all seiner Verbundenheit zu seiner neuen Wahlheimat, bleibt er seinem VfB Stuttgart treu. Inzwischen ist es Abend geworden in Bremen. Das Treffen neigt sich dem Ende zu. Peter Pusnik nimmt noch einen Schluck von seinem Espresso und sagt. „Ich habe mich bestens eingelebt und darf gemeinsam mit einem motivierten Team die Zukunft von zwei erstklassigen Häusern gestalten. Das macht mich glücklich.“ Der Mann ist angekommen – in Bremen.