Bremerhaven. Stürmisches Wetter bremst Ankunft der niederländischen Schiffe. Wenn sie an der Ems-Mündung sind, sollen die Arbeiten beginnen.
Die Bergung von knapp 300 Containern aus der Nordsee nach der Havarie des Frachtschiffes „MSC Zoe“ verzögert sich. Die niederländischen Bergungsschiffe konnten noch nicht zum Einsatzgebiet auslaufen, sagte ein Sprecher des Ministeriums für Infrastruktur und Wasserwirtschaft am Freitag in Den Haag. Ursprünglich sollten am Freitag zunächst Container an der Ems-Mündung nahe der deutschen Grenze geborgen werden.
Eines der Bergungsschiffe war jetzt jedoch wegen schwieriger Wetterbedingungen noch nicht aus Norwegen eingetroffen. Bei einem zweiten war die technische Ausrüstung komplizierter als gedacht. Ein drittes, kleineres Schiff sei ausgelaufen, es soll die genaue Lage der Container im Wattenmeer feststellen.
Die bevorstehende Bergung wird vermutlich mehrere Monate dauern. Fast 300 Container hatte das Frachtschiff „MSC Zoe“ in der Nacht zum 2. Januar in der Nordsee bei stürmischer See verloren. Die meisten Behälter liegen auf dem Meeresboden nördlich der niederländischen Wattenmeerinseln, rund 20 wurden bei Borkum geortet. Die Schweizer Reederei MSC hatte zugesichert, die Kosten für die Bergung zu übernehmen. Für die Bergung würden zunächst maximal drei Schiffe eingesetzt, hieß es. Die Experten wollen auch mit Unterwasserkameras arbeiten.
Rund 20 Container durch die Naturgewalten aufgebrochen
Die „MSC Zoe“, mit fast 400 Metern Länge eines der größten Containerschiffe der Welt, hatte die Container auf dem Weg nach Bremerhaven verloren. Rund 20 Container waren durch die Naturgewalten aufgebrochen und an den Stränden angespült worden. Mit weitreichenden Folgen: Vor allem die niederländischen Strände waren übersät mit Plastik, Styropor, Schuhen, Spielzeug oder Kühlschränken. Nach Angaben der Reederei wurden inzwischen mehr als 1200 Tonnen Frachtgut eingesammelt.
Doch Umweltschützer und Bürgermeister der Inseln fürchten Langzeitschäden durch Plastikmüll. Er könnte zur Gefahr für die Meeresbewohner werden. In den vergangenen Tagen hatten sich bereits Hunderte von Bewohnern und auch viele Touristen an der Reinigung der Strände beteiligt. An Bord befanden sich auch gefährliche Chemikalien. So wurden auch Säcke mit Peroxid gefunden. Dibenzoylperoxid dient zur Härtung von Harzen oder als Bleichmittel. Es kann im Extremfall bei großer Hitze explodieren.