Hamburg. Die Kosten für den letzten Besuch von Barack Obama in Hannover liegen vor. Der G20-Gipfel in Hamburg dürfte noch teurer werden.
Vor gut einem Jahr besuchte der damalige US-Präsident Barack Obama Hannover. Nun wurde bekannt, was der Polizeieinsatz die niedersächsische Landeshauptstadt gekostet hat: 13 Millionen Euro. „Das war der bisher größte Einsatz der Polizeidirektion Hannover“, sagte Sprecher Phillip Hasse.
Insgesamt mussten nur für die US-Delegation und ihren Begleittross in einem Umkreis von 200 Kilometern rund 1100 Zimmer vorgehalten werden. Die Amerikaner hatten unter anderem den Präsidenten-Jet Air Force One und einen Ersatzflieger, C17-Transportflugzeuge, US-Kampfhubschrauber sowie den präsidialen Dienstwagen „The Beast“ eingeflogen.
Im Gegensatz zum Besuch Obamas in Hannover werden im Juli dieses Jahres in Hamburg nicht nur der US-Präsident Donald Trump, sondern insgesamt mehr als 6000 hochrangige Delegierte der 20 wichtigsten Industrienationen und Schwellenländer erwartet. Die Stadt rechnet darüber hinaus mit bis zu 3000 Medienvertretern.
Kosten für den G20-Gipfel noch unklar
Noch gibt es keine Schätzungen, wie viel der Gipfel, bei dem die Polizei von Demonstrationen mit bis zu 100.000 Teilnehmern ausgeht, die Stadt Hamburg kosten wird. Allein die Einrichtung einer Gefangenensammelstelle in Harburg schlägt mit rund drei Millionen Euro zu Buche. Im Bundeshaushalt sind 200 Millionen Euro für den G20-Vorsitz Deutschlands samt des Gipfels in Hamburg veranschlagt worden.
Zu den Kosten, die das OSZE-Treffen im Dezember in Hamburg verursacht hat, gibt es bislang ebenfalls nur Schätzungen. Der Etatposten für die Finanzierung der OSZE-Präsidentschaft in Höhe von 20 Millionen Euro gibt nur einen Anhaltspunkt, weil das Bundesaußenministerium nicht für die Sicherheitskosten aufkommt.
Sicher ist aber, dass der Gipfel im Sommer deutlich teurer als das Treffen im Dezember ausfallen wird: Nicht nur, weil mit der Anwesenheit des US-Präsidenten die Sicherheitsanforderungen drastisch steigen werden. Sondern auch, weil mit einer drastisch höheren Zahl an Gegendemonstranten gerechnet wird. Die Polizei geht von bis zu 10.000 gewaltbereiten Demonstranten aus.