Hamburg. In der ehemaligen Zentralen Erstaufnahme entsteht eine Gefangenensammelstelle für den G20-Gipfel. Kosten: rund drei Millionen Euro.

Die Polizei Hamburg rechnet zum G20-Gipfel Anfang Juli mit bis zu 100.000 Demonstranten und teils gewalttätigen Ausschreitungen in der Stadt. An der Schlachthofstraße in Harburg haben nun die Arbeiten zur Einrichtung der Gefangenensammelstelle begonnen, in die Festgenommene gebracht werden sollen. In dem ehemaligen Lebensmittelmarkt, der bis vor kurzem noch als Zentrale Erstaufnahme für Flüchtlinge diente, sollen bis zu 400 Personen in Sammel- oder Einzelzellen Platz finden.

Polizei überwacht das Gelände

Für rund drei Millionen Euro wird die Anlage zu einem Zentrum für polizeiliche und juristische Maßnahmen umgewandelt. Es soll ebenso Räume für Besprechungen von Gefangenen mit ihren Anwälten, wie Vernehmungszimmer oder Räume für Richter geben, die dort entscheiden, ob Festgenommene beispielsweise in Untersuchungshaft überstellt oder freigelassen werden.

Bei den Arbeiten für die Sicherung des Areals bekommt die Hamburger Polizei unterstützung von Bereitschaftspolizisten aus Hannover. Sie halfen dabei, mehrere Kilometer Nato-Draht zu verlegen und das Gelände unmittelbar am Zaun zu roden. Ab sofort soll das Gelände auch bewacht werden.

In den kommenden Monaten wird dann der Ausbau der rund 12.000 Quadratmeter großen Halle durchgeführt. Unter anderem sollen die Stellwände, die zuvor die Wohnbereiche der untergebrachten Flüchtlinge trennten, abgerissen werden.

Großmarkt liegt verkehrsgünstig

Die Polizei will auf dem Gelände eine „Vorzeige-Gefangenensammelstelle“ einrichten, die alle rechtsstaatlichen Erfordernisse berücksichtigt und eine schnelle Abarbeitung der Fälle zulässt.

Der ehemalige Lebensmittelgroßmarkt war ausgewählt worden, weil er für die Polizei besonders verkehrsgünstig liegt. Nur wenige Meter von dem Gelände befindet sich die Anschlussstelle der Stadtautobahn. Zudem wollte man nur eine einzige Gefangenensammelstelle während des G20-Gipfels einrichten, damit die juristische Betreuung zentral stattfinden kann und Festgenommene nicht verstreut untergebracht werden.