Hannover. Bei einer toten Reiherente wurde die Geflügelpest nachgewiesen. In der Region wird jetzt ein Sperrbezirk mit Auflagen eingerichtet.

Die Vogelgrippe ist in der Region Hannover angekommen. Bei einer toten Reiherente habe sich der Verdacht auf Geflügelpest bestätigt, teilte die Pressesprecherin der Region am Samstag mit. Das tote Tier war am Hufeisensee in Isernhagen gefunden worden. Es ist der erste Vogelgrippe-Fall in der Region Hannover seit der aktuellen Verbreitung. Seit Anfang November häufen sich in Deutschland bestätigte H5N8-Fälle. Inzwischen sind zwölf Bundesländer betroffen.

Vom kommenden Dienstag an werden in einem Radius von mindestens zehn Kilometern um den Fundort ein Sperrbezirk und ein Beobachtungsgebiet eingerichtet. In beiden Bereichen, die auch das Gebiet der Landeshauptstadt Hannover betreffen, gelten besondere Auflagen. So dürfen gehaltene Vögel nicht aus ihren Betrieben weggebracht werden.

Die Vorschriften für den Sperrbezirk beinhalten, dass auch Bruteier, Fleisch und Fleischerzeugnisse von gehaltenen Vögeln oder Federwild am Ort bleiben müssen. „Betriebsfremde Personen dürfen die Ställe und sonstige Standorte von gehaltenen Vögeln und Geflügel nicht betreten“, hieß es.

Ausnahmeregelung in Hannover

„Hunde und Katze dürfen grundsätzlich weder im Sperrbezirk noch im Beobachtungsgebiet frei herumlaufen“, teilte die Sprecherin mit. Es bestehe die Gefahr, dass sie das H5N8-Virus nach dem Kontakt mit verendeten Vögeln weiter verbreiten. Für das Beobachtungsgebiet in Hannover soll es allerdings eine Ausnahmegenehmigung für Hunde- und Katzenhalter geben. In Bereichen, die mindestens 50 Meter von natürlichen und künstlichen Gewässern entfernt liegen, dürften die Tiere frei laufen.

Am Mittwoch war das hochansteckende Vogelgrippe-Virus H5N8 erstmals seit der aktuellen Verbreitung in einem niedersächsischen Nutzgeflügelbestand nachgewiesen worden. Es wurde in einem Mastbetrieb in Barßel im Landkreis Cloppenburg entdeckt. Daraufhin wurde die Tötung von 108 000 Geflügeltieren beschlossen - sämtliche 16 000 Puten des betroffenen Betriebes sowie 92 000 Hühner von zwei benachbarten Geflügelbetrieben. Wegen der Vogelgrippegefahr muss Geflügel inzwischen in mehr als der Hälfte der niedersächsischen Landkreise im Stall gehalten werden.