Meppen. Drei Niederländer sind nach der Sprengung eines Geldautomaten mit ihrem Fluchtwagen verunglückt. Einer von ihnen starb bei dem Unfall.
Nach der Sprengung eines Geldautomaten im Emsland sind drei Räuber mit ihrem Fluchtwagen verunglückt. Einer der Männer starb dabei am Mittwochmorgen in Meppen. Ein weiterer wurde lebensgefährlich verletzt, wie Polizeisprecher Achim van Remmerden in Lingen sagte. Dem dritten Täter gelang nach dem Unfall noch die Flucht zu Fuß, er konnte aber kurze Zeit später festgenommen werden. „Wir haben bei dem Mann auch das Geld gefunden, das erbeutet wurde“, sagte die Sprecherin des niedersächsischen Landeskriminalamtes (LKA), Stephanie Weiß.
Bei den mutmaßlichen Tätern handelt es sich um Niederländer im Alter von Mitte 20, sagte van Remmerden. Der Fluchtwagen war Mitte Februar gestohlen worden, die Kennzeichen wurden in der Nacht zum Mittwoch von einem geparkten Wagen entwendet. Die Staatsanwaltschaft Osnabrück hat gegen die beiden überlebenden Tatverdächtigen Haftbefehl beantragt.
Die Geldautomaten-Sprengung war der 18. Fall dieser Art in der Region seit Sommer 2015 und der sechste Fall in Niedersachsen seit Jahresbeginn. Das LKA rechnet aber nicht damit, dass die Serie nach dem Unfall nun zu Ende ist. „Wir gehen von einer sehr großen Tätergruppierung aus“, sagte die Sprecherin. Schon im Dezember habe es die Festnahme von drei Männern gegeben, danach seien die Sprengungen aber trotzdem weiter gegangen. „Wir gehen davon aus, dass es noch mehr Täter gibt.“ Das LKA hatte eine Sonderkommission eingerichtet, nachdem sich die Fälle gehäuft hatten.
Täter gehen immer wieder nach demselben Muster vor
Bei dem Überfall in Meppen gingen die Räuber nach demselben Muster vor wie immer: Sie jagten den Automaten mit einem entzündeten Gasgemisch in die Luft. Danach griffen sie die Beute ab und flüchteten in einer dunklen Limousine mit hoher Geschwindigkeit. Nur etwa zwei Kilometer weiter kam das Trio dann in einer Kurve ins Schleudern, touchierte zunächst einen entgegenkommenden Laster und krachte dann gegen einen Baum.
„Wir sind froh, dass keine weiteren Unbeteiligten bei diesem Unfall verletzt worden sind“, sagte LKA-Sprecherin Weiß. Die Feuerwehr befreite den Fahrer mit schwerem Gerät aus dem komplett zerstörten Wagen. Er kam mit lebensgefährlichen Verletzungen in eine Klinik. Für den Beifahrer kam jede Hilfe zu spät.
Die Bank hinterließen die Täter schwer verwüstet. Fenster wurden aus der Verankerung gerissen, Splitter verteilten sich weit über den Außenbereich der Bank. Der Geldautomat im Innern war völlig auseinander gerissen. „Wir gehen davon aus, dass die drei möglicherweise auch in Zusammenhang mit anderen Überfällen stehen“, sagte LKA-Sprecherin Weiß.