Buchholz /Drage. Sehr konkrete Spur führt im Fall der vermissten Familie aus Drage zu einem See bei Buchholz. Beamte durchsuchen auch ein Waldstück.

Im Fall der vermissten Familie aus Drage gibt es noch immer keine endgültige Klarheit über das Schicksal der 43 Jahre alten Frau und ihrer Tochter. Die Suche nach den beiden Vermissten an einem See bei Buchholz brachte am Mittwoch zunächst keine neuen Erkenntnisse. Rund 60 Beamte waren im Einsatz.

Zunächst wurde das an den See angrenzende Waldgelände abgesucht. „Das Waldstück dürfte einige zehntausend Quadratmeter groß sein“, sagte Polizeisprecher Jan Krüger. Auf dem See wurde dann ein Sonarboot eingesetzt, mit dem ungewöhnliche Gegenstände auf dem Boden geortet werden können. Ab Donnerstagmittag werden Taucher den Auffälligkeiten nachgehen. Anders als zunächst in Betracht gezogen wurde der Wasserspiegel nicht abgesenkt. Das habe sich als technisch sehr schwierig herausgestellt, sagte Krüger.

Familie wird seit dreieinhalb Wochen vermisst

Gesucht wird nach einer 43 Jahre alten Frau und ihrer zwölfjährigen Tochter, die seit Beginn der Sommerferien in Niedersachsen vor dreieinhalb Wochen vermisst werden.

Nach der Ausstrahlung des Falls in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen ... XY ungelöst“ in der vergangenen Woche hatte sich eine Zeugin gemeldet, die die Familie an dem See im Buchholzer Ortsteil Holm-Seppensen gesehen hatte. Die Frau hatte sich zwar schon zuvor anonym gemeldet, ihre Hinweise waren damals aber laut Krüger zu vage, um sie zu verwerten.

Die Polizei geht davon aus, dass das am Tag ihres Verschwindens - mutmaßlich dem 22. Juli - war. Die Beamten suchte die Umgebung des Sees nach diesem Hinweis mit Suchhunden ab. Dabei wurden Spuren gefunden. Nur die Geruchsspuren des Mannes führen aber wieder vom See weg.

Die Leiche des Vaters wurde am 31. Juli in der Elbe bei Lauenburg gefunden. Die Polizei geht von einem Familiendrama aus. Hinweise auf Fremdverschulden bei dem Vater gab es nicht.