Hannover . Ein Bahnunfall, ein schwer verletzter Feuerwehrmann und umgestürzte Bäume. Die unterbrochene Bahnstrecke Hamburg – Hannover ist weitgehend frei.

Das Sturmtief „Mike“ hat in der Nacht zum Montag zahlreiche Feuerwehr-Einsätze in Niedersachsen ausgelöst. Vielerorts beschäftigten umgestürzte Bäume oder beschädigte Überleitungen die Einsatzkräfte.

Die durch Sturmschäden im Norden und Osten Deutschlands zeitweilig unterbrochenen ICE- und IC-Bahnstecken Hamburg-Hannover und Berlin-Wolfsburg sind am Montagmorgen wieder in Betrieb gegangen. Auch die in Gegenrichtung verlaufende, zunächst noch umgeleitete Strecke Hannover-Hamburg sei inzwischen wieder frei befahrbar, allerdings könnten hier noch vereinzelt Störungen auftreten, sagte ein Bahnsprecher. In der Nacht hatten Reisende wegen Umleitungen nach Schäden durch umstürzende Bäume an den Oberleitungen Verspätungen auf der Hamburg-Strecke bis zu einer Stunde, auf der Berlin-Strecke von bis zu 100 Minuten hinnehmen müssen.

In der Region Lüneburg rückte die Feuerwehr zu etwa 15 Einsätzen aus. Ein Sprecher kritisierte, dass viele Notrufe unnötig seien: „Es wird immer schlimmer, die Leute wissen sich nicht mehr selber zu helfen. Anstatt, dass sie einen Baum auf der Straße selber herunterziehen, rufen sie die Feuerwehr.“

Deutlich angespannter war die Situation in der Region Hannover. Die Polizei rückte innerhalb von vier Stunden 76 Mal aus. Mehrere Fahrzeuge wurden von umgestürzten Bäume oder herabfallenden Dachziegeln beschädigt. Bei der Beseitigung eines Baums, der auf eine Oberleitung der Stadtbahn in Hannover gefallen war, wurde ein 57-jähriger Feuerwehrmann schwer verletzt. In der Innenstadt von Hannover brachten Windböen Teile eines Baugerüsts zum Einsturz.

In Bremen rückte die Polizei seit Sonntagnachmittag rund 25 Mal aus. Auch hier beschäftigten vorwiegend umgestürzte Bäume die Einsatzkräfte. Am Montagmorgen beschädigte das Sturmtief einen Strommasten im Osten der Stadt.

Auf der Strecke von Osnabrück nach Oldenburg prallte eine Bahn mit einem herabgestürzten Baum zusammen. Der Zugführer hatte konnte nicht mehr rechtzeitig bremsen. Menschen kamen nicht zu Schaden. Die 64 Passagiere wurden auf andere Verkehrsmittel verteilt.

In Oldenburg registrierte die Polizei am Sonntagabend binnen zwei Stunden 52 Einsätze, in Osnabrück waren es innerhalb von zwölf Stunden 35. Dort riss der Sturm an der Staatsoper ein Baugerüst ein.