Am zweiten Sturm-Tag in Folge rückten am Sonnabend im Kreis Pinneberg die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr zu fast 100 Einsätze aus. Auch das Technische Hilfswerk (THW) musste mehrfach eingreifen.
Kreis Pinneberg. Entwurzelte Bäume, abgeknickte Äste, beschädigte Dächer – Orkantief „Felix“ hat deutliche Spuren im Kreis Pinneberg hinterlassen. So hatte der zweite Sturm-Tag in Folge am Sonnabend im Kreisgebiet fast 100 Feuerwehr-Einsätze zur Folge, auch das Technische Hilfswerk (THW) musste mehrfach eingreifen.
Zum größten Teil war die Feuerwehr mit der Beseitigung von abgerissenen Ästen und umgeknickten Bäumen beschäftigt. Bereits am Freitag hatte Orkantief „Elon“ die ehrenamtlichen Kräfte mehr als 80 Mal auf den Plan gerufen. In der Nacht zum Sonntag beruhigte sich die Lage. Seitens der zuständigen Kooperativen Regionalleitstelle West in Elmshorn wurde am Sonntagmorgen bereits wieder vom „Tagesgeschäft“ gesprochen.
Einige größere Schadensereignisse im Überblick: In Prisdorf löste sich bei einem Senioren- und Pflegeheim die Dachabdeckung über etwa 100 Quadratmeter. Die Freiwillige Feuerwehr Prisdorf und zwei Dachdecker befestigten die losen Dachpappe mit Dachlatten und Planen. Sie wurden über die Pinneberger Drehleiter gesichert. Personen kamen nach bisherigen Erkenntnissen nicht zu schaden – auch nicht bei der Meldung „Baum auf Person“ am Sonnabend um 15.55 Uhr in Pinneberg an der Danziger Straße. Für die bei der Anfahrt aufs Schlimmste gefassten Feuerwehrleute entpuppte sich die Situation zum Glück als harmlos: Der Grundstücksbesitzer hatte einem großen Baum zu Fall gebracht, saß nun in den Ästen und sägte den Baum klein.
Das THW bekam es auf dem Dach der historischen Landdrostei in Pinneberg, wo aufgrund des Sturms mehrere Ziegel weggeweht worden waren, mit einer neuen Herausforderung zu tun, so Einsatzleiter Claus Böttcher. Denn zunächst musste genau erkundet werden, wie die Einsatzkräfte zuverlässig auf dem Dach gesichert werden konnten. Nachdem eine Lösung gefunden war, wurden die herabgefallenen Dachziegel schnell ersetzt.
Weiterhin konnte ein auf ein Einfamilienhaus gestürzter Baum schnell beseitigt werden. Zudem entfernte das Technische Hilfswerk eine Birke, die in die Mühlenau gestürzt war. Eine gute Entscheidung, wie sich herausstellte. Denn nachdem der Stamm durchtrennt war, lief eine deutlich erkennbare Flutwelle zu Tal. Sehr wahrscheinlich wäre das gegenüberliegende Ufer beschädigt worden, wenn die gesammelten Niederschläge der folgenden Tage die Stelle mit dem verringerten Querschnitt passiert hätten.