Das erste richtige Winterwochenende mit Neuschnee und Minusgraden hat Tausende Ausflügler in den Harz gelockt. Auf glatten Straßen kam es zu Unfällen, aber es blieb meist bei Blechschäden.
Hannover. Das letzte Januar-Wochenende hat Niedersachsen Schnee und knackige Minus-Grade beschert. In Braunlage im Harz wurde die neue Skipiste in Betrieb genommen. Künstliche Beschneiung am Wurmberg und rund zehn Zentimeter Neuschnee in der Nacht zum Sonntag sorgten für gute Wintersportbedingungen. Auf schnee- und eisglatten Straßen ereigneten sich mehrere Unfälle, bei denen es laut Polizei aber keine Schwerverletzten gab.
Die A7 musste bei Hannoversch Münden in der Nacht zum Sonntag kurzzeitig wegen starken Schneefalls gesperrt werden, der Verkehr war zum Erliegen gekommen. Eisregen sorgte am Sonntag auf der A30 bei Lingen für Unfälle, die aber glimpflich ausgingen. Auf der Fahrbahn bildete sich binnen Minuten eine Eisschicht, die Autobahn wurde kurzzeitig gesperrt. In Hildesheim stießen zwei Taxen zusammen, ein Fahrgast wurde leicht verletzt. Bei Einbeck rutschte eine 35-Jährige am Sonntag mit ihrem Auto in den Graben. Sie wurde leicht verletzt.
Im Harz tummelten sich Tausende Ausflügler auf und neben den Pisten. Lange hatten die Wintersportler dem Start der Skisaison entgegengefiebert. Denn das Skigebiet am Wurmberg war im vergangenen Jahr für rund zwölf Millionen Euro ausgebaut worden. Bisher war es für eine künstliche Beschneiung zu warm. Nach Wochen des Wartens startete dann am Dienstag die Produktion von Kunstschnee. Gut besucht war auch der Rodellift in Torfhaus. In den anderen Orten im Harz waren die Pisten wegen Schneemangels gesperrt.
Die Schattenseiten des Winters erlebten ein Jugendlicher im südlichen Niedersachsen und eine Frau in Bremerhaven: In Fürstenberg wurde am Samstag ein 13-Jähriger stark unterkühlt und bewusstlos in einem leerstehenden Haus gefunden, nachdem seine Mutter die Polizei alarmiert hatte. In Bremerhaven brach eine 62-Jährige am Sonntag durch das dünne Eis eines Baggersees, konnte sich aber selbst retten. Die Frau hatte ihren Hund vom Eis holen wollen.
Pech hatten zwei Einbrecher, die in der Nacht zum Sonntag in einen Supermarkt in Bremen eingedrungen waren: Zunächst lösten sie die Alarmanlage aus und flüchteten ohne Beute – und dann hinterließen sie auch noch Spuren im Schnee. Die Polizei folgte den Schuhabdrücken und nahm die 22 und 24 Jahre alten Männer kurz darauf fest.
Vor allem im Nordwesten Niedersachsens fiel am Wochenende Schnee. In Ostfriesland habe es bis zu zehn Zentimeter Neuschnee gegeben, sagte ein Sprecher des Deutschen Wetterdienstes in Hamburg. „Das war aber alles Winter-light.“ Auch in der Nacht zum Montag soll es schneien, die Temperaturen steigen jedoch. (dpa)