Während Kultusminister Bernd Althusmann Werbung in eigener Sache betreibt, stellte die SPD ihre Kandidatin für dieses Amt vor.

Hannover/Celle. Die Landtagsabgeordnete Frauke Heiligenstadt soll bei einem SPD-Sieg bei der Landtagswahl im nächsten Jahr Kultusministerin werden. Der SPD-Spitzenkandidat Stephan Weil stellte Heiligenstadt (46) am Dienstag als zweites Mitglied seines Schattenkabinetts vor. Die Bildungspolitik werde von der Bevölkerung als größtes Problem in Niedersachsen gesehen, bei der der SPD die größte Kompetenz eingeräumt werde. „Bildung darf nicht vom sozialen Status und Geldbeutel abhängen, das ist in Niedersachsen leider noch so“, sagte Heiligenstadt. Sie kündigte für den Fall einer Regierungsübernahme Investitionen in Krippen und Ganztagsschulen sowie erleichterte Bedingungen zur Gründung von Gesamtschulen an.

Niedersachsens aktueller Kultusminister Bernd Althusmann sprach sich derweil dafür aus, Schulleiter von bürokratischen Aufgaben zu entlasten. „Sie sind keine Verwaltungsjuristen“, sagte der CDU-Politiker am Dienstag bei der Jahrestagung des Schulleitungsverbands Niedersachsen (SLVN) in Celle. Althusmann kündigte an, dass die Landesschulbehörde demnächst zum Beispiel unterschriftsreife Verträge für Honorarkräfte für die Schulen vorbereitet. Dort werden unter anderem zu diesem Zweck 120 zusätzliche Stellen geschaffen. Das Land ist wegen unrechtmäßiger Honorarverträge von pädagogischen Mitarbeitern an Ganztagsschulen im Rechtsstreit mit der Deutschen Rentenversicherung. Es drohen Nachzahlungen in zweistelliger Millionenhöhe.