Der gestrandete Wal auf der Nordseeinsel Juist ist seit mindestens einer Woche tot. Laut Experten gehe von dem Kadaver keine Gefahr aus.
Aurich/Juist. Von dem Wal-Kadaver auf der Nordseeinsel Juist geht laut Experten keine Gefahr aus. Das hat am Dienstag eine Untersuchung ergeben. Aus dem gestrandeten Tier träten zwar Verwesungsgase aus, sagte ein Sprecher des Landkreises Aurich. Es bestehe aber keine Explosionsgefahr, da sich das Tier nicht weiter aufblähe. Der Fundort im Osten der ostfriesischen Insel soll dennoch abgesperrt werden. Wahrscheinlich handele es sich um einen Mink- oder Zwergwal, der rund zehn Meter lang werden könne. Eine genauere Bestimmung sei jedoch nicht möglich, da ungefähr ein Drittel des Körpers fehle. Auch die Todesursache ist unklar.
Eine Tierärztin sowie Mitarbeiter des Landkreises und der Nationalparkverwaltung hatten das Tier am Mittag besichtigt und Möglichkeiten einer Bergung diskutiert. „Die Stelle ist aber mit schwerem Gerät kaum erreichbar, eine Bergung daher schwierig“, sagte Landkreis-Sprecher Rainer Müller-Gummels. Da keine Gefahr bestehe, müsse der Kadaver auch nicht beseitigt werden. „Wir haben jetzt keinen Zeitdruck und können in Ruhe überlegen, wie wir weiter vorgehen.“
Tote Wale werden in unregelmäßigen Abständen immer wieder an der deutschen Nordseeküste angespült werden, zuletzt im August bei der schleswig-holsteinischen Insel Sylt. 1996 war ein 16 Meter langer toter Pottwal an der Insel Norderney gestrandet. Der 30 Tonnen schwere Koloß wurde später in einer Grube im Dünengürtel der Insel versenkt. 1994 wurde ein auf Baltrum gestrandeter Pottwal nach Norddeich geschleppt und an Land zerlegt. Das Gerippe ist nach erfolgreicher Konservierung im Wattenmeer Besucherzentrum in Wilhelmshaven ausgestellt.