Der Täter hat die Misshandlung der jungen Offizierin wahrscheinlich geplant. Ermittler untersuchen derzeit am Tatort gesicherte DNA.
Bückeburg. Nach der Vergewaltigung einer Soldatin in der Bückeburger Jägerkaserne (Kreis Schaumburg) haben die Ermittler den Kreis der Tatverdächtigen eingegrenzt. Eine Vielzahl von Bundeswehrangehörigen könne als Täter ausgeschlossen werden, teilte die Staatsanwaltschaft Bückeburg am Dienstag mit. Die Fahnder gehen inzwischen davon aus, dass sich der Täter die junge Frau gezielt als Opfer ausgesucht hat.
"Nach derzeitigem Sachstand ist eine 'Zufallstat' fernliegend“, teilte die Staatsanwaltschaft am Dienstag mit. Es sei zu vermuten, dass der Täter sein Opfer gezielt herausgesucht habe, sagte Sprecher André Lüth auf Nachfrage. Es gebe aber keinen konkreten Anfangsverdacht gegen einen Beschuldigten.
Am Freitag war auf dem Gelände der Jägerkaserne unter freiwilliger Mithilfe der Bundeswehrangehörigen umfangreich ermittelt worden. So habe man den möglichen Täterkreis eingrenzen und eine Vielzahl von Bundeswehrangehörigen als Tatverdächtige ausschließen können, sagte Lüth. Angaben zur Zahl der möglicherweise verdächtigen Personen machte er jedoch nicht. Derzeit werde auch noch das am Tatort gesicherte Spurenmaterial analysiert, um die Täter-DNA herauszufiltern.
Die Unteroffizierin war am 12. August in einem gesicherten Bundeswehrgebäude vergewaltigt und anschließend gefesselt und geknebelt in einen Spind gesperrt worden. Sie ist in psychologischer Betreuung. Der Täter soll ihr ein Mobiltelefon in Reichweite gelegt haben, damit sie Hilfe holen konnte. Ob ihr dies jedoch gelang und wie sie befreit wurde, ist unklar.
Auch gibt die Staatsanwaltschaft keine Auskunft darüber, ob die Frau ihren Peiniger eventuell gekannt habe. Wenige Tage nach der Tat hatte die Polizei einen ersten Verdächtigen festgenommen, ihn jedoch schnell wieder auf freien Fuß gesetzt , weil Beweise ihn eindeutig entlastet hatten.
Hier befindet sich die Jägerkaserne
Mit Material von dpa und dapd