Auch auf Bundesstraßen muss künftig eine Lkw-Maut gezahlt werden. Von der neuen Regelung sind auch Niedersachsen und Bremen betroffen.
Berlin/Hannover/Bremen. Eine Maut für schwere Lastwagen wird nicht mehr nur auf Deutschlands Autobahnen erhoben, sondern auch auf einer Reihe gut ausgebauter Bundesstraßen. In der Nacht zum Mittwoch gab Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) den Startschuss für die Maut-Erhebung auf gut 1100 Kilometern Bundesstraße. Eine weitergehende Ausweitung sieht der Minister jedoch skeptisch. Angesichts der technischen Schwierigkeit bei der Mautermittlung sei er "sehr dafür, auf solidem Fundament sich Stück für Stück voranzubewegen“, sagte Ramsauer.
Laster mit mehr als zwölf Tonnen Gesamtgewicht sind seit Mittwoch mautpflichtig auf zahlreichen vierspurigen Bundesstraßen in ganz Deutschland. In Niedersachsen und Bremen sind sieben Strecken davon betroffen. Sie schließen direkt an Autobahnen an und haben zwei Fahrspuren pro Richtung. Die Maut kostet durchschnittlich 17 Cent je Kilometer.
+++ Neue Lkw-Maut-Strecken in Niedersachsen und Bremen +++
Auf den 13.000 Kilometer langen Autobahnen gilt die Maut bereits seit sieben Jahren. Zuletzt brachte sie rund 4,5 Milliarden Euro im Jahr in den Bundeshaushalt. Von der Maut-Ausweitung erwartet der Bund zusätzlich 100 Millionen Euro pro Jahr.
Verkehrs- und Umweltverbände fordern, Nutzungsgebühren für Lkw auf dem gesamten Bundesstraßennetz von knapp 40.000 Kilometern Länge oder sogar auf sämtlichen deutschen Straßen zu kassieren.
Der Verkehrsexperte der SPD im niedersächsischen Landtag forderte eine Laster-Maut auch auf Landstraßen. "Wo sich der Lkw-Verkehr auf Landesstraßen verlagert, sollte auch dort im Einzelfall eine Maut erhoben werden. Das muss das Land prüfen“, sagte der Abgeordnete Gerd Will der "Bild“-Zeitung. Die Einnahmen könnten in die Straßensanierung fließen. Er gehe davon aus, dass Lasterfahrer auf Landstraßen ausweichen, um Maut-Gebühren zu sparen. Auch die Linken im Landtag haben sich für eine Ausweisung der Mautgebühren ausgesprochen. Die Gebühr solle zudem schrittweise auf 45 Cent angehoben werden und auch für LKW gelten, sagte die verkehrspolitische Sprecherin Ursula Weisser-Roelle nach Fraktionsangaben. (dpa)