Die Auweitung der Lkw-Maut wird auch kritisch gesehen. Viele befürchten eine zunehmende Verkehrsbelastung, falls Zahlungsmuffel auf andere Straßen ausweichen sollten. Für Niedersachsens Verkehrsminister sind die Sorgen unbegründet.

Hannover. Die Ausweitung der Lkw-Maut auf weitere Bundesstraßen hat nach Einschätzung von Verkehrsminister Jörg Bode (FDP) keine negativen Auswirkungen auf die Wirtschaft in Niedersachsen. „Wir haben in den Verhandlungen mit Berlin großen Wert darauf gelegt, dass es so geringe negative Auswirkungen wie möglich für die Wirtschaft hat, einmal für das Speditionsgewerbe aber auch für die Handwerker, die auch Bundesstraßen im regionalen Verkehr nutzen und sonst Maut hätten zahlen müssen“, sagte Bode. 100 künftig mautpflichtige Kilometer von 4700 Kilometern Streckennetz in Niedersachsen seien nicht so viel, wie man zunächst hätte erwarten können.

Bei den betroffenen Strecken handele es sich um oft vierspurige von Autobahnen ausgehende Verlängerungen oder Ersatzstrecken für Autobahnen, die eine autobahnähnliche Funktion hätten. „Ich glaube nicht, dass diese 100 Kilometer einen Ausweichverkehr auslösen werden“, meinte Bode. Zumeist mache es vor Ort überhaupt keinen Sinn, diese Verbindungen zu umfahren. Gefühlt gebe es zwar auf manchen Straßen in Niedersachsen noch Ausweichverkehr. „Wenn man sich diese Strecken anschaut, ist dies aber kein Mautausweichverkehr, sondern es kommt zu Umfahrungen, weil auf der Autobahn kein Durchkommen ist.“

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Selbst Kommunen, die anfangs wegen ausweichender Lastwagen auf örtlichen Bundesstraßen eine Maut gefordert hatten, hätten ihr Ansinnen schnell wieder zurückgezogen, meinte der Minister. Es habe sich gezeigt, dass die Verkehrsbelastung bei weitem nicht so schwerwiegend sei, wie die Folgen für Wirtschaft und Handwerker vor Ort bei einer Einführung der Maut. (dpa)