Neue Widersprüche um den Kredit des Bundespräsidenten: Am 15. Dezember hatte Wulff erklärt, das Bankdarlehen umgewandelt zu haben. Laut der Bank stimmt das nicht.
Frankfurt am Main. Die Affäre um den Kredit des Bundespräsidenten scheint mit der Kritik an dem Privatkredit vom Unternehmerehepaar Geerkens noch nicht ihren Höhepunkt erreicht zu haben. Jetzt gibt es neue Verwirrung: Während Wulff erklärte, er habe bereits am 15. Dezember das Darlehen unterzeichnet, bricht die BW-Bank nun ihr Schweigen und behauptet, das stimme nicht.
Wulff hat den jüngsten Darlehensvertrag mit der BW-Bank zur Finanzierung seines Privathauses wohl erst unterschrieben, als der umstrittene Privatkredit mit der Unternehmergattin Edith Geerkens öffentlich bekannt war. Das berichtet die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ vorab. Wulffs Anwalt Gernot Lehr sagte dem Blatt, der Zinssatz für das jüngste Darlehen sei am 25. November 2011 zwischen Wulff und der BW-Bank fixiert worden.
Die Bank habe den Darlehensvertrag am 12. Dezember unterschrieben und Wulff zugeschickt, schrieb die Zeitung. Zu diesem Zeitpunkt befand Wulff sich auf einer Reise am Persischen Golf. Er kehrte erst am Abend des 13. Dezembers zurück. An jenem Tag war öffentlich bekannt geworden, dass Wulff sein Haus mit Hilfe eines Privatkredits finanziert hatte. Nach Angaben der Bank hat Wulff den Vertrag am 21. Dezember unterschrieben zurückgeschickt.
Wulff hatte nach ersten Berichten über die Finanzierung seines Hauses am 15. Dezember erklärt, er habe den Privatkredit im März 2010 bei der BW-Bank durch ein „kurzfristiges und rollierenden Geldmarktdarlehen“ abgelöst und hinzugefügt: „Inzwischen habe ich das Geldmarktdarlehen in ein langfristiges Bankdarlehen festgeschrieben.“
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Mit Material von dpa/dapd