In Schleswig-Holstein und Niedersachsen sollen trotz Verkehrsverbots noch etliche mit Methanol versetzte Flaschen im Umlauf sein.
Hannover/Kiel. Mit Methanol versetzte Wodka-Flaschen der thüringischen Firma Bärenkrone sind offenbar noch immer vor allem in Norddeutschland im Umlauf. Nachdem am Mittwoch bereits das schleswig-holsteinische Landwirtschaftsministerium vor dem Konsum der Marken "Excellent Vodka V 24 Original“, "Vodka AntiVirus“ und "Premium Vodka Cosmos“ warnte, zog am Donnerstag die niedersächsische Behörde nach.
In den Wodka-Flaschen wurde ein deutlich erhöhter Methanolgehalt von bis zu 17,5 Gramm je Liter Wodka gemessen, wie die Ministerien mitteilten. Ein Verkehrsverbot wurde bereits verhängt, doch in Niedersachsen sollen sich insbesondere in Kiosken und Tankstellen noch Restbestände befinden. In Schleswig-Holstein ist der Verbleib von 1.300 Bärenkrone-Flaschen noch unklar.
Methanolvergiftungen sind hochgefährlich. Verbraucher, die Wodka einer der drei Sorten gekauft haben, sollten ihn auf keinen Fall trinken. Die Aufnahme von Methanol kann schon in geringen Mengen schwer gesundheitsschädlich sein und zur Erblindung oder gar zum Tod führen. Im Verdachtsfall sollten Betroffene, die die genannten Produkte konsumiert haben, umgehend ein Krankenhaus aufsuchen bzw. dorthin gebracht werden.
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Die Warnung vor verunreinigten Flaschen war am Montag von Thüringer Verbraucherschutzbehörden auf weitere Bundesländer ausgeweitet worden, darunter auch Hamburg. Laboruntersuchungen hatten bestätigt, dass der Wodka mit Methanol versetzt war. Er darf nicht mehr verkauft werden. Die Behörden seien informiert und überwachten das Verkehrsverbot, versicherte das Landesamt. Der Wodkahersteller ist von den Behörden bereits geschlossen worden.
Seitens des Herstellers in Thüringen gab es keine direkten Lieferungen nach Hamburg. Bei den vorsorglichen Ermittlungen der zuständigen Stellen in Hamburg wurden jedoch die Marken "Excellent Vodka V 24 Original“ sowie "Vodka AntiVirus“ im Handel gefunden. Es ist nicht auszuschließen, dass weitere Flaschen des Herstellers nach Hamburg gelangt sind. Die vorgefundene Ware wurde sichergestellt, die Ermittlungen dauern an. In den bisher in Hamburg analysierten Proben wurde bislang kein Methanol nachgewiesen.
Mit Material von dpa und dapd