Betriebsratschef Bernd Osterloh appelliert keine Arbeitsplätze ins Ausland zu verlieren. Greenpeace kritisiert Umweltbilanz von VW.

Wolfsburg. VW-Betriebsratschef Bernd Osterloh hat in der Debatte um Elektro-Fahrzeuge davor gewarnt, Arbeitsplätze ins Ausland zu verlieren. Bei einer Diskussionsveranstaltung über umweltfreundliche Mobilität im Stammwerk Wolfsburg sagte Osterloh am Montag: „Wir wollen, dass ein anständiger Teil der Wertschöpfung für diesen Antrieb bei uns stattfindet – und nicht nur bei Zulieferern oder im Ausland“.

Mit Braunschweig und Kassel würden heute bereits zwei Standorte im VW-Konzern wesentliche Komponenten eines Elektro-Fahrzeugs fertigen. VW hatte angekündigt, einen großen Teil der E-Mobilität-Antriebe hausintern entwickeln zu wollen.

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Aus Sicht von VW-Entwicklungsvorstand Ulrich Hackenberg hat neben den Forschungen zur Elektromobilität auch der Verbrennungsmotor eine Zukunft als umweltfreundliches Antriebskonzept. Der technische Fortschritt bei den klassischen Benzin- und Dieselmotoren erlaube noch „Kraftstoff-Einsparpotenziale im zweistelligen Prozentbereich“, sagte der Manager dem Fachblatt „Automobilwoche“. Auch das sogenannte Downsizing – die Senkung der Motorengröße bei gleichbleibender oder sogar zunehmender Leistung – werde weiter vorankommen.

In den vergangenen Monaten hatten Umweltschützer mehrfach die Umweltbilanz der VW-Modellpalette kritisiert. Konzernchef Martin Winterkorn lud Vertreter von Greenpeace im Dezember vor einem lange geplanten Gespräch kurzerhand wieder aus, weil sie erneut vor dem Werksgelände in Wolfsburg protestiert und dem größten europäischen Autobauer eine „mangelnde Umweltverantwortung“ vorgeworfen hatten.

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VW verteidigte seine Anstrengungen im Emissionsschutz und bemängelte seinerseits eine fehlende Dialogbereitschaft bei Greenpeace. Ende Dezember teilten die Wolfsburger zudem mit, dass sie die Umweltbelastungen ihrer Werke bis 2018 um ein Viertel verringern wollen. Im Vergleich zu 2010 sollen in der Produktion der Kernmarke VW dann 25 Prozent weniger CO2-Emissionen und Abfälle entstehen. Auch den Wasserverbrauch und die eingesetzte Energie pro Auto wollen sie senken. Dazu gehört der Einkauf und die Eigenproduktion von Ökostrom.

(Mit Material von dpa)