Das Bundesland Niedersachsen hat die Grenze von 7000 Megawatt Leistung aus Windkraftanlagen überschritten.
Hannover. Niedersachsen hat als erstes Bundesland die Grenze von 7000 Megawatt Leistung aus Windkraftanlagen überschritten. Von allen bundesweit im vergangenen Jahr installierten Anlagen stünden rund 21 Prozent (431 Megawatt) in Niedersachsen, teilte am Donnerstag Umweltminister Stefan Birkner (FDP) mit. Rechnerisch könne mit der Windenergie rund ein Viertel des Stromverbrauches im Land gedeckt werden. Das ist allerdings nur ein theoretischer Wert: Praktisch stehen viele Anlagen bei Flaute still oder werden bei Sturm häufig abgeschaltet. Kritiker bemängeln zudem, dass sich Windstrom nicht speichern lässt und als Grundlast im Stromnetz nicht ausreicht.
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Birkner dankte Landkreisen und Gemeinden für die Planungen bei der Ausweisung von Flächen für Windkraftanlagen. Kommunen könnten besser auf sensible örtliche Belange eingehen und die notwendige Akzeptanz für die Errichtung von Windkraftanlagen erreichen.
In Gebieten mit hoher Windkraftdichte wie in Ostfriesland führen neue Planungen jedoch auch häufig zu Streit mit Anwohnern und Naturschützern. Immer größere Windräder stehen wegen ihrer Nähe zu Häusern, ihrem Schattenwurf und dem Lärm sowie der Gefahr für geschützte Vögel in der Kritik.
Der Windenergieanlagen-Hersteller Enercon im ostfriesischen Aurich behauptete sich 2011 mit einem Anteil von rund 60 Prozent als Marktführer in Deutschland. Nach Zahlen des Deutschen Windenergie-Instituts in Wilhelmshaven wurden 2011 insgesamt 895 neue Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 2007 Megawatt errichtet. Enercon installierte davon nach eigenen Angaben allein 552 Anlagen mit einer Gesamtleistung von 1189 Megawatt. (abendblatt.de/dpa)