Nach anfänglichen Problemen beim Abladen von vier riesigen Containerbrücken für den JadeWeserPort ist nun die Frage der Haftung geklärt

Hannover. Für die neue Verzögerung beim Bau des ersten deutschen Tiefwasserhafens in Wilhelmshaven hat Niedersachsens Wirtschaftsminister Jörg Bode (FDP) eine Lösung in Aussicht gestellt. Bode sieht den geplanten Eröffnungstermin für den JadeWeserPort am 5. August durch die neue Verzögerung aber nicht gefährdet. „Bei jedem Bauvorhaben gibt es Probleme. Hier haben wir ein Problem das lösbar ist, das lösbar scheint und auch gelöst wird“, sagte der Minister.

+++Containerbrücken können nicht abgeladen werden+++

Am Freitagmorgen konnten vier riesige Containerbrücken aus China zunächst nicht abgeladen werden, weil die beauftragte Versicherung dafür nicht die Haftung übernehmen wollte. Nun habe sich aber das Baukonsortium des Hafens bereit erklärt, die Haftung für die Tragfähigkeit der Kaje zu übernehmen, wo das Schiff anlanden soll. Wann die vier Containerbrücken nun an Land gebracht werden können, konnte der Minister nicht sagen – es handelt sich um die weltgrößten Brücken dieser Art, vier von ihnen stehen bereits in Wilhelmshaven.

Hintergrund zum JadeWeserPort:

Der JadeWeserPort wird der einzige Hafen in Deutschland sein, den die größten Containerschiffe der Welt zu jeder Zeit voll beladen erreichen können. Die Wassertiefe an der Kaikante beträgt 18 Meter. Zum Be- und Entladen werden 16 Containerbrücken zur Verfügung stehen, es sind die zurzeit größten der Welt.

Die von Niedersachsen und Bremen geplante Anlage kostet rund eine Milliarde Euro. Im ersten Betriebsjahr sollen 700 000 Container umgeschlagen werden. Die Kapazität ist auf 2,7 Millionen Container pro Jahr ausgelegt. Zum Vergleich: Im Hamburger Hafen waren es 2011 rund neun und in Bremerhaven knapp sechs Millionen Stück. (dpa)