Umweltminister Birkner (FDP) kündigte an, dass im Internet künftig alle 15 Minuten die Pegelstände von 29 Flüssen dargestellt werden.

Norden. In Niedersachsen gibt es künftig mehr Hochwasser-Infos im Internet: Dort werden die Pegelstände von 49 Abschnitten an 29 Flüssen zeitnah dargestellt, kündigte Umweltminister Stefan Birkner (FDP) am Donnerstag im ostfriesischen Norden (Kreis Aurich) an. Mit der raschen Information solle auch deutlich gemacht werden, dass sich Anlieger beim Hochwasserschutz nicht allein auf den Staat verlassen könnten, sagte Birkner. Sie müssten selbst aktiv werden, um Schäden zu minimieren. Niedersachsen investiert im Binnenland in diesem Jahr rund 27 Millionen Euro für den Hochwasserschutz.

Alle 15 Minuten fließen jetzt die Daten der Pegel ins Internet. Daneben seien zahlreiche Details und ausführliche Informationen abrufbar, sagte Birkner bei der Vorstellung des Jahresberichtes des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN). Bis Ende 2015 sollte es für alle Risikogebiete so genannte Hochwasserrisiko-Managementpläne geben.

+++ Engere Zusammenarbeit beim Hochwasserschutz +++

Für 2013 ist auch die Überarbeitung der neun Küstenpegel vorgesehen. „Der Küstenschutz bleibt ein Dauerthema“, sagte der Minister. Im vergangenen Winter hätten Niedersachsen 17 Sturmfluten innerhalb von drei Monaten erreicht. In den 50er und 60er Jahren habe es nur wenige Sturmfluten gegeben, in den 70er und 90er Jahren sowie 2007 und 2008 dafür umso mehr. „Derart unterschiedliche Sturmflutaktivitäten sind nicht ungewöhnlich“, sagte Birkner. Dies zeige aber, dass jederzeit mit ihnen zu rechnen sei und keine langfristigen Prognosen möglich wären.

Beim Küstenschutz geht es vor allem um die Stärkung der 610 Kilometer langen Hauptdeichlinie am Festland von der Elbe bis zur Ems und um den Inselschutz. Mehr als 200 Projekte in Niedersachsen müssen nach Angaben des Ministers noch umgesetzt werden. Dank der EU-Mittel und Maßnahmen als Folge des Klimawandels stehen für 2012 knapp 68 Millionen Euro zur Verfügung. Zu den wichtigsten Maßnahmen zählten Ausbauten in Cuxhaven, am Jadebusen und bei Otterndorf an der Elbe. Rund zwölf Millionen Euro sind für den Küstenschutz auf den ostfriesischen Inseln reserviert. (dpa)