Thiessow. Zwei Teenager schafften es nicht mehr zurück ans Ufer. Die 57-Jährige wollte helfen, geriet dann aber selbst in Not.

Sie wollte zwei Jugendliche aus der Strömung retten und fiel ihr selbst zum Opfer: Eine 57 Jahre alte Frau ist am Freitagabend bei einem tragischen Badeunfall in der Ostsee vor Rügen ums Leben gekommen. Der Kriminaldauerdienst aus Stralsund hat die Ermittlungen aufgenommen.

Ostsee: Frau stirbt bei Badeunfall vor Rügen

Gegen 20 Uhr seien zwei Jugendliche am Strand des Ostseebads Thiessow im Südosten der Insel wegen des starken Wellengangs in Lebensgefahr geraten, wie Holger Bahls vom Polizeipräsidium Neubrandenburg am Sonnabend sagte.

Als die Frau bemerkte, dass die Jugendlichen es nicht mehr ans Ufer schafften, sei sie ins Wasser gerannt. Zusammen mit einem weiteren Helfer (49) konnte sie die Jugendlichen retten, geriet daraufhin jedoch selbst in Not und versuchte vergeblich, zurück ans Ufer zu gelangen.

"Zwei zur Hilfe eilende Strandbesucher konnten die inzwischen leblose Frau aus dem Wasser bergen und begannen umgehend mit der Reanimation", schildert Bahls das tragische Unglück. Die inzwischen eingetroffenen Rettungskräfte konnten die Frau erfolgreich reanimieren und ins Krankenhaus Bergen bringen. Doch dort verstarb sie kurze Zeit später. Die genaue Todesursache werde nun ermittelt.

DLRG: Bei Badeunfällen lieber Hilfe holen

Strömungen können auch für geübte Schwimmer zum Problem werden. Wenn Menschen im Wasser in Not geraten, werden sie oft panisch: Sie schlagen um sich und versuchen, sich an irgendetwas festzuhalten. Für Laien ist es schwierig, einen Ertrinkenden aus dem Wasser zu ziehen und sich aus den oft sehr festen Griffen zu befreien.

Außerdem kann das Gewässer Gefahren bergen, die vom Ufer aus nicht zu erkennen sind. Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) rät für den Notfall daher: Lieber Hilfe holen als sich selbst in Gefahr zu bringen und der Person im Wasser Schwimmhilfen oder andere Gegenstände zuwerfen, an denen sie sich festhalten kann.