Rostock. Die Bakterien können massive Beschwerden auslösen, besonders Risikogruppen sollten vorsichtig sein. 2021 war ein Urlauber gestorben.
Speziell bei der immer wieder aufflammenden extremen Hitze suchen die Menschen in Hamburg und im Norden Abkühlung in den Seen und natürlich im Meer. Speziell an der Ostsee ist das aber nicht völlig gefahrlos: Die Gesundheitsbehörden in Mecklenburg-Vorpommern haben einen beunruhigenden Befund: An mehreren Ostsee-Badestellen seien Vibrionen nachgewiesen worden.
Ostsee: Vibrionen nach Hitzewelle nachgewiesen
Es müsse davon ausgegangen werden, dass an der gesamten Ostseeküste Vibrionen auftreten können, teilte das Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGuS) in Rostock mit. Die Bakterien verursachen in seltenen Fällen schwere Infektionen mit häufig entstellenden, großen Geschwulsten, die eine Operation oder sogar eine Amputation erfordern. Auch Blutvergiftungen können eine Folge sein.
Eine höhere Erkrankungsgefahr bestehe im Wesentlichen für Menschen mit chronischen Grundleiden oder mit bestehender Immunschwäche sowie Menschen höheren Alters.
Die bisher vorgenommenen Badewasseruntersuchungen weisen laut LAGuS allgemein auf eine gute Badewasserqualität an fast allen der knapp 500 Badestellen hin. Auch das Gesundheitsministerium in Schleswig-Holstein hatte gerade erst Proben aus den Badegewässern im Land genommen und diesen eine gute Qualität bescheinigt, warnte aber zugleich: Bei Wassertemperaturen ab 20 Grad wird Vibrio vulnificus aktiviert.
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Es lässt sich im Wasser nachweisen und kann seine Konzentration im Meer deutlich erhöhen. Ist das Bakterium einmal durch erhöhte Wassertemperaturen aktiviert, kann es seine Aktivität auch bei sinkenden Wassertemperaturen für mehrere Wochen aufrechterhalten.
Vibrionen in der Ostsee – ein Fall endete tödlich
Für immungeschwächte Menschen und chronisch Kranke mit offenen Wunden gelte die vorsorgliche Empfehlung, auf ein Bad in warmen Gewässern zu verzichten. Ende Juli des vergangenen Jahres war ein älterer Urlauber in Ostholstein an den Folgen einer Vibrionen-Infektion gestorben – der erste Fall dieser Art in Schleswig-Holstein. Der Mann war zuvor mit einer offenen Wunde in der Ostsee baden gewesen und hatte sich dadurch infiziert.
Typische Symptome einer Infektion mit Vibrionen:
- Erbrechen
- Diarrhoe
- Schmerzen am ganzen Körper
- Hautentzündung mit Blasenbildung
Informationen zu Vibrionen, ihrer Verbreitung und den durch sie ausgelösten Beschwerden zu finden Sie auch in diesem Flyer des LAGuS.